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Umfragedefizit vor Neuwahl
Die Liberalen gehen mit einem überlebensgroßen Lindner ins Rennen
10. Dezember 2024, 13:12 Uhr
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Der Wahlkampf der FDP lässt sich in zwei Punkten zusammenfassen: 1. Christian Lindner. 2. Trennung von der Ampel. Der designierte Generalsekretär präsentiert Plakate und Kernbotschaften in Berlin. Der Parteichef versucht weiterhin, die „D-Day“-Zeitung herunterzuspielen – als „Praktikantenzeitung“.
„Alles ist änderbar“ in starkem Schwarz-Gelb: Die FDP setzt in ihrem Wahlkampf für die Neuwahl zum Bundestag am 23. Februar ganz auf Parteichef Christian Lindner, den Willen zum Kurswechsel und die Zusammenarbeit mit der CDU/CSU . Es sei damit zu rechnen, dass die schwarz-grüne Koalition bzw. eine neue große Koalition zwischen Union und SPD so weitergeführt werde, sagte Lindner bei der Übergabe wichtiger Wahlkampfstatements in der Parteizentrale in Berlin. „Ohne Freie Demokraten gibt es keine Chance für Veränderung.“
![Der FDP-Wahlkampf ist auf Spitzenkandidat Lindner zugeschnitten.](https://apps-cloud.n-tv.de/img/25422767-1733831549000/4-3/750/c94e443fe95b93a012a2e16ad0a65aa2.jpg)
![Der FDP-Wahlkampf ist auf Spitzenkandidat Lindner zugeschnitten.](https://apps-cloud.n-tv.de/img/25422767-1733831549000/4-3/750/c94e443fe95b93a012a2e16ad0a65aa2.jpg)
Der FDP-Wahlkampf ist auf Spitzenkandidat Lindner zugeschnitten.
(Foto: dpa)
Der designierte Generalsekretär Marco Buschmann – Justizminister der Ampel-Koalition – stellte Wahlplakate und Kernstatements vor. Der Parteichef ist dort in Schwarzweiß abgebildet. „Gib alles. Sogar für Ihren Job“ und „Der Staat ist nicht Ihr gesetzlicher Vormund“, sagen sie. Die FDP sagt: „Gutes Gerede ist keine wirtschaftliche Errungenschaft“ und „Schulden: Kinder haften für ihre Eltern.“ Zur vielfach geforderten Einwanderungskontrolle fordern die Liberalen: „Migration: Auch der gute Wille muss Grenzen setzen.“
Buschmann sagte: „Wir wollen so stark werden, dass wir bei der Regierungsbildung, bei der nächsten Regierungsbildung, gebraucht werden, dass wir dort Einfluss nehmen und so zu dieser Entscheidung über die Richtung unseres Landes beitragen können.“ Unionskanzlerkandidat Friedrich Merz sagte, er wolle sich an gravierenden Veränderungen beteiligen. „Und das wird nur in einer schwarz-gelben Regierung möglich sein“, sagte Buschmann. „Und wenn man wirklich eine gemeinsame Basis hat, dann ist auch Verständigung und Zusammenarbeit möglich.“
Allerdings dümpeln die Liberalen nach dem Ende der Ampelkoalition mit SPD und Grünen weiter mit Zustimmungswerten unterhalb der Fünf-Prozent-Hürde und müssen daher um eine Rückkehr in den Bundestag fürchten. Für Aufsehen sorgten die Planungen für ein Ende der Koalition, die im anhaltenden Streit um die Wirtschafts- und Finanzpolitik scheiterte. Der Austritt der FDP wurde mit militärischen Begriffen wie „D-Day“ und „offenes Feldgefecht“ beschrieben und ausgespielt.
Lindner: „D-Day“-Arbeit ist „eine Praktikantenarbeit“
Das Papier löste auch innerhalb der Partei heftige Kritik aus. Generalsekretär Bijan Djir-Sarai und Bundesgeschäftsführer Carsten Reymann sind zurückgetreten. In der Öffentlichkeit kamen Zweifel an der Glaubwürdigkeit der FDP-Führung auf, während die Parteiführung in Kommentaren und Fernsehübertragungen heftig kritisiert wurde.
Angesichts des zunehmenden Streits in der Koalition bereiteten sich damals alle vor, sagte Lindner am Montag bei einer Veranstaltung der Friedrich-Naumann-Stiftung in Frankfurt. Dies geschah auch in der FDP-Parteizentrale.
Lindner sagte, er selbst hätte den Begriff „D-Day“ nicht verwendet. Laut Wörterbuch bedeutet es „Tag der Entscheidung“ – getrennt vom Zweiten Weltkrieg. Altkanzlerin Angela Merkel habe in ihrer Biografie von einer „offenen Feldschlacht“ geschrieben, sagte Lindner. Das hat niemanden skandalisiert. Bundeskanzler Olaf Scholz sprach einmal von einer „Bazooka“, also einem Raketenwerfer.
„Ich habe den Eindruck, dass hier ein Fehler der FDP ausgenutzt wird, nicht um ethische Standards durchzusetzen, sondern um eiskalt Machtpolitik zu betreiben“, fügte Lindner hinzu. Er selbst brauchte die Arbeit nicht und sagte: „Es ist eine Praktikantenarbeit.“