Es sind nicht die Frauen
Umfrage offenbart Merz‘ großes Problem
10. Dezember 2024 – 18:03 UhrLesezeit: 2 Minuten
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Friedrich Merz gilt als Favorit im Rennen um die Kanzlerschaft. Allerdings schneidet er bei einer Wählergruppe schlecht ab.
Für die Bundestagswahl im Februar treten vier Kanzlerkandidaten an. Die CDU von Friedrich Merz ist derzeit mit Abstand stärkste Kraft in den Umfragen, weshalb Beobachter Merz bereits als nächsten Kanzler sehen.
Experten bescheinigen Frauen jedoch immer wieder eine Schwachstelle. Eine aktuelle repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa für RTL und n-tv zeigt nun ganz deutlich: Merz‘ größte Schwäche ist etwas anderes.
Würden die Deutschen den Kanzler direkt wählen, läge Merz bundesweit mit 25 Prozent Zustimmung auf Platz eins, gefolgt von Robert Habeck (Grüne) mit 20, Olaf Scholz (SPD) mit 17 und Alice Weidel (AfD) mit 16 Prozent. 22 Prozent wollen keinen der vier Kandidaten als Kanzler.
Nimmt man jedoch nur das Votum der Ostdeutschen, schneidet Merz deutlich schlechter ab, und die Gesamtordnung sieht anders aus. AfD-Chefin Alice Weidel liegt mit 31 Prozent auf Platz eins der Ostdeutschen, Olaf Scholz mit 23 Prozent auf Platz zwei, CDU-Kandidat Merz mit 16 Prozent auf Platz drei und Grünen-Kandidat Habeck mit nur neun Prozent auf dem letzten Platz.
Allerdings will keine andere Partei mit Weidels rechtsextremer AfD koalieren. Sie hat also keine Chance auf den Einzug ins Kanzleramt.
Ein Grund dafür könnte die Haltung der Kandidaten zu Fragen der Aufrüstung und zum Krieg in der Ukraine sein. Die Bindung an den Westen ist im Osten traditionell schwächer, das Verteidigungsbündnis Nato und Interventionen im Ausland werden kritischer gesehen als im Westen. Während Scholz und Weidel vor allem im Wahlkampf auf Zurückhaltung im Ukraine-Krieg pochen, fordern Merz und Habeck eine stärkere Unterstützung für das von Russland angegriffene Land.
Merz beispielsweise reiste gerade selbst in die Ukraine und plädierte für die Aufhebung der Reichweitenbeschränkungen westlicher Waffen des ukrainischen Militärs. Scholz hingegen beharrt trotz scharfer Kritik darauf, keine Taurus-Langstreckenraketen an die Ukraine zu liefern.
Entscheidender für den Sieg bei Bundestagswahlen ist jedoch der Westen, da hier ein großer Teil der Wähler lebt. Merz schneidet dort mit 27 Prozent deutlich besser ab und liegt auf Platz eins. Ihm folgen Robert Habeck (22 Prozent), Olaf Scholz (16 Prozent) und Alice Weidel (14 Prozent).
Und das Frauenproblem von Merz? Laut der Forsa-Umfrage ist dies nicht so ausgeprägt, wie manche vielleicht denken.
Mit 23 Prozent Zustimmung liegt Robert Habeck bei den Frauen in der Umfrage an der Spitze. Merz hingegen schneidet mit 22 Prozent kaum schlechter ab. SPD-Kanzler und Kanzlerkandidat Scholz kommt dagegen nur auf 19 Prozent.
Die einzige Frau im Rennen schneidet bei den Frauen am schlechtesten ab: Alice Weidel erhält von ihrem eigenen Geschlecht nur 12 Prozent Zustimmung.