
Man muss lernen, mit den Gefahren des Internets umzugehen. Doch eine neue Umfrage des Digitalverbands Bitkom zeigt: Drei Viertel der Zehn- bis Zwölfjährigen besitzen bereits ein Smartphone. Zu früh, sagen Experten.
Die meisten Kinder in Deutschland besitzen ab dem zehnten Lebensjahr ein eigenes Smartphone. Neue Zahlen des Digitalverbands Bitkom machen deutlich, dass viele Eltern ihren Kindern schon früh ein eigenes Gerät schenken. Doch es bestehen Risiken, insbesondere für junge Nutzer.
Für viele Eltern scheint das zehnte Lebensjahr den Wendepunkt in der Digitalisierung ihrer Kinder zu markieren: Während nur 17 Prozent der Sechs- bis Neunjährigen über ein eigenes Smartphone verfügen, besitzen bereits drei Viertel der Befragten der Zehn- bis Zwölfjährigen ein eigenes Smartphone Es.
„Mit dem Übergang zur weiterführenden Schule machen die meisten Kinder und Jugendlichen einen Technologiesprung“, erklärte Bitkom-Geschäftsführer Bernhard Rohleder. Der Digitalverband veröffentlichte die Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage mit 900 Befragten im Alter zwischen sechs und 18 Jahren.
Experten: Verstehen Sie zunächst die Gefahren des Internets
Experten zufolge haben Kinder zu früh freien Zugang zum Internet: Pädagogen und Sicherheitsexperten raten, das Smartphone erst zuzulassen, wenn das Kind die Gefahren des Internets versteht und sich schützen kann. Kinder erreichen diese Reife etwa im Alter von 12 bis 13 Jahren.
Kinder und Jugendliche müssten auf ihrem Weg in die digitale Welt begleitet werden, sowohl durch Unterricht zu digitalen Kompetenzen in der Schule als auch zu Hause, sagte Rohleder. „Um Kindern einen verantwortungsvollen Umgang mit Medien und Technik beizubringen, sollten Geräte bereits in jungen Jahren gemeinsam mit den Eltern genutzt und altersgerechte Inhalte besprochen werden.“ Hilfreich sind auch Vereinbarungen darüber, wofür und in welchem Umfang das Smartphone genutzt werden darf.
Fast jeder über 16 Jahre besitzt ein Smartphone
Mit zunehmendem Alter nimmt der Anteil junger Menschen, die ein eigenes Smartphone besitzen, stetig zu: 90 Prozent der 13- bis 15-Jährigen besitzen ein Smartphone, ab 16 Jahren besitzen mit 95 Prozent fast alle ein Smartphone.
Ganz ausgestorben sind klassische Handys ohne Touchscreen allerdings noch nicht – immerhin vier Prozent der Sechs- bis 18-Jährigen besitzen ein solches Gerät. Manche Eltern schenken vor allem jüngeren Kindern ein „Notfall-Handy“ ohne Apps und ohne Internetzugang – etwa für den Schulweg.
Ein ähnliches Bild zeigt sich bei Tablets: Der Besitz steigt mit zunehmendem Alter. Bei den Sechs- bis Neunjährigen verfügen 42 Prozent über ein eigenes Gerät, bei den 16- bis 18-Jährigen sind es 68 Prozent. Nur sechs Prozent der Sechs- bis Neunjährigen besitzen einen eigenen Laptop oder Desktop-PC, aber 70 Prozent der 16- bis 18-Jährigen haben einen eigenen.
Erfahren Sie spielerisch, wie Sie Audio nutzen
Um den Umgang mit Technik spielerisch zu erlernen, stellt Rohleder Audioboxen vor, die speziell auf die Bedürfnisse von Kindern zugeschnitten sind. „Sie sind besonders einfach zu bedienen und verfügen oft über spielerische Elemente, sodass Kinder sie selbstständig nutzen können.“ 57 Prozent der Kinder im Alter zwischen sechs und neun Jahren besitzen solche Boxen für Musik und Hörspiele.