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Ulf Kampf gewinnt SPD-Vorwahl in SH

Kiel. Die Basis hat eindeutig ihre Entscheidung getroffen. Die SPD Schleswig-Holstein schickt Ulf Kampf (53) als Spitzenkandidaten für die Landtagswahl 2027 ins Rennen. Wie der Landesverband am Samstag in Kiel mitteilte, setzte sich der Kieler Oberbürgermeister bei einer Vorwahl mit 79,76 Prozent gegen Parteichef und Oppositionsführer Serpil Midyatli (50) durch.

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An der Abstimmung, die in den vergangenen Wochen sowohl online als auch per Briefwahl stattfand, beteiligten sich nach Angaben der Partei 44,6 Prozent der Genossen. Das geforderte Mitgliederquorum von 20 Prozent ist somit erfüllt. Es wurden 6228 Stimmen abgegeben, davon waren 6157 gültige Stimmen.

Kämpfer tritt gegen Günther an

Im September erklärte sich der amtierende Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) bereit, für eine dritte Amtszeit zu kandidieren. Derzeit koaliert er mit den Grünen.

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„Günther muss sich warm anziehen“, sagte Kampfer am Samstag. „Wer denkt, die SPD sei abgeschrieben, der irrt gewaltig: Die Partei sehnt sich nach einem Sieg.“ Ihm werden offensichtlich die besten Chancen dazu eingeräumt. Nun sind es noch eineinhalb Jahre bis zur Landtagswahl im Frühjahr 2027. „Ich werde aufs Ganze gehen.“ Darüber hinaus plant er ausdrücklich einen Wahlkampf für die demokratische Mitte.

Lässig präsentierte der frischgebackene Spitzenkandidat auf einer großen Leinwand seinen Slogan: „Kämpfer für alle.“ Seine 80:20-Nominierung gebe ihm und seiner Partei enormen Rückhalt, sagte er. „Es besteht eine sehr gute Chance, dass wir mit breiter Geschlossenheit in den Wahlkampf gehen.“

Günther muss sich warm anziehen.

Ulf Kämpfer

SPD-Spitzenkandidat für die Landtagswahl 2027

Dies ist auch aufgrund einer deutlich schlechteren Ausgangslage notwendig. „Auf Bundesebene trägt die Partei eine schwere Verantwortung, und wir müssen den Wind unter die Segel bekommen und Monat für Monat, Umfrage für Umfrage aufholen, um am Ende einen Schritt voraus zu sein.“ Das Land „verdient es, dass das Leben der Menschen einfacher, erschwinglicher und gerechter wird“. „Man sollte sich nicht auf die Landesregierung verlassen, die wir gerade haben.“

Midyatli ist mit der Entscheidung „wirklich zufrieden“.

Herausforderer Midyatli gab sich geschlagen. Seit 2019 ist sie Landesvorsitzende im Norden und zugleich Bundesvizepräsidentin ihrer Partei, zudem ist sie Fraktionschefin und Oppositionsführerin im Landtag. Weiter lächeln? Midyatli betonte, dass er mit der Entscheidung „sehr zufrieden“ sei. Sie ist an der Entscheidung gewachsen. Es gelang auch, die Parteibasis zu mobilisieren. Jetzt muss sich die Nord-SPD auf die Landtagswahl konzentrieren.

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CDU-Landeschef Daniel Günther gratulierte den Kämpfern in einer Pressemitteilung. „Die demokratischen Parteien in Schleswig-Holstein zeichnen sich dadurch aus, dass wir im Wahlkampf fair und objektiv miteinander umgehen“, sagte er. „Das wünsche ich mir auch für den Landtagswahlkampf 2027.“

Ähnlich äußerte sich FDP-Landeschef Christopher Vogt. Die Grünen hingegen hielten sich zurück – Co-Vorsitzende Anke Erdmann ist Kampfers Ehefrau und hatte bereits in den vergangenen Wochen ihren Rückzug für den Fall einer Nominierung ihres Mannes angekündigt. Kampf erkannte diesen Schritt am Samstag an: „Ihr politischer Rückzug ist alles andere als selbstverständlich.“

KN

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