Putins Gegenoffensive in Kursk kommt nicht gut an. Nun erleiden russische Truppen einen weiteren Rückschlag.
Kiew – Die Kursk-Offensive in der Ukraine ist Russland und seinem Machthaber Wladimir Putin ein Dorn im Auge. Und auch die Rückeroberung der Region abseits der Front im Ukraine-Krieg verläuft für den Kreml-Autokraten keineswegs nach Plan. Immer wieder setzen Kiews Truppen wirksame Nadelstiche und können sogar in andere Regionen vordringen.
Schwere Verluste für Russland: Ukrainische Spezialkräfte vernichten offenbar Putins Luftlandetruppen
Während ein HIRMARS-Angriff der Ukraine eine wichtige Pontonbrücke in der Region zerstörte, erlitten Putins Truppen in Kursk offenbar einen weiteren schweren Schlag, der für Russland herbe Verluste zur Folge hatte. Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe wurden Putins Truppen bei einem Sturmangriff in einem mehrstündigen Gefecht zurückgeschlagen. Unabhängig verifiziert werden konnte der Bericht allerdings nicht.
Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe fand der Angriff der russischen Einheit am Freitag (13. September) statt und 14 Militärfahrzeuge griffen die Stellungen der ukrainischen Luftlandetruppen an. Zum Einsatz kamen dabei laut Bericht zwei Panzer, elf Schützenpanzer und ein gepanzerter Mannschaftstransportwagen. „Der Versuch, die Verteidigungsstellungen der ukrainischen Streitkräfte zu durchbrechen, schlug fehl: In einem schweren, mehrere Stunden dauernden Gefecht haben die ukrainischen Fallschirmjäger bewiesen, dass sie in militärischen Angelegenheiten besser sind und die Wissenschaft des Siegens mit Bravour beherrschen“, hieß es von der ukrainischen Luftwaffe zum Gefecht in Kursk.
Putins Truppen erleiden schwere Verluste in Kursk: Russland verliert Panzer und mehrere Dutzend Soldaten
Putins Truppen sollen schwere Verluste erlitten haben, darunter fünf Schützenpanzer, einen feindlichen Panzer und einen Schützenpanzer. Auch Russland soll bei dem Angriff mehrere Dutzend Soldaten verloren haben. Die übrigen Überlebenden sollen geflohen sein.
Trotz der gemeldeten Entsendung von 35.000 russischen Soldaten ist die Gegenoffensive nach dem ukrainischen Vormarsch auf Kursk ins Stocken geraten. Trotz des Einsatzes können Putins Truppen derzeit keine großen Erfolge feiern oder vermelden, obwohl es Berichte über die Rückeroberung von zehn Dörfern in der Oblast gibt.
Russlands Kursk-Gegenoffensive hat nach dem Vormarsch in der Ukraine noch keine „ernsthaften Erfolge“ verzeichnet
Experten des US-Denkfabriks Institute for the Study of War sehen das ähnlich. Ihrer Analyse zufolge werde das russische Militär vermutlich weitere Truppenteile aus anderen Teilen der Region nach Kursk verlegen müssen. Das sei nötig, um eine Gruppe zu bilden, die zu einer nachhaltigen Gegenoffensive fähig sei.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bestätigte am Freitag, dass russische Streitkräfte eine Gegenoffensive gestartet hätten, betonte jedoch: „Wir haben bisher keine ernsthaften Erfolge gesehen.“ Auch ein Sprecher des US-Verteidigungsministeriums erklärte am 12. September, die USA hätten beobachtet, dass russische Einheiten versuchten, „eine Art Gegenoffensive“ durchzuführen, bezeichnete dies jedoch trotz der Bedrohung durch Russland als „marginal“.
Anfang August drangen ukrainische Truppen in die russische Grenzregion bei Kursk ein und brachten nach eigenen Angaben rund 1.300 Quadratkilometer und etwa 100 Dörfer, darunter die Kleinstadt Sudzha, unter Kontrolle. Unabhängige Beobachter halten diese Zahlen allerdings für übertrieben und gehen davon aus, dass die Gebietsgewinne geringer ausfielen.