Die zunehmenden Angriffe der Ukraine innerhalb Russlands bringen Wladimir Putin in Schwierigkeiten.Bild: imago images / Mikhail Metzel
Russland
Der Einsatz von Drohnen ist für die Ukraine unverzichtbar geworden, um den russischen Angriffskrieg abzuwehren. Kremlchef Wladimir Putin versucht seit mehr als zwei Jahren, das Nachbarland in die Knie zu zwingen. Aber die ukrainische Armee ist robust und vor allem einfallsreich und oft in der Lage, Russland mit weniger Mitteln zu schaden.
Die Ukrainer perfektionieren Angriffe mit Drohnen; neue Technologien nutzen und ihre Soldaten ausbilden. Besonders beliebt sind FPV-Drohnen. FPV steht für „First Person View“ und die Drohnen werden mit einer speziellen Kamera gesteuert. Der Drohnenpilot führt mit dem Fluggerät gefährliche Manöver aus, ohne physisch vor Ort zu sein.
Ukrainische Soldaten starten eine Drohne auf russische Stellungen.Bild: AP / Libkos
Mit weitreichenden Drohnenangriffen zermürbt die Ukraine zunehmend die feindliche Infrastruktur Russlands – oft tief im Landesinneren. Nun hat der ukrainische Inlandsgeheimdienst (SBU) erneut einen erfolgreichen Anschlag bestätigt, der Putin in weitere Schwierigkeiten bringt.
Die Ukraine greift Russlands größte Sprengstofffabrik an
Nach Angaben der Ukraine wurden ein Flugplatz und die größte Sprengstofffabrik Russlands getroffen. Der Angriff ereignete sich in der Nacht des 20. Oktober und war der jüngste in einer Reihe von Drohnenangriffen mit großer Reichweite, um die Kriegsmaschinerie des größeren Feindes aus der Ferne langsam niederzuschlagen.
Eine SBU-Quelle teilte dem Kyiv Independent mit, dass die Drohnen auf das große staatliche Swerdlow-Werk in der Stadt Dserschinsk in der Region Nischni Nowgorod gerichtet seien. Die Fabrik, etwa 900 Kilometer jenseits der Grenze, ist eine der größten russischen Sprengstofffabriken.
Der Schlag gegen das Swerdlow-Werk hat daher Symbolcharakter.
Putins Munitionsfabrik Swerdlow-Werk steht unter Sanktionen
Das Werk stehe seit 2023 unter US- und EU-Sanktionen, weil in der Fabrik Sprengstoffe, Industriechemikalien, Zünder und Munition hergestellt würden, hieß es damals in einer Pressemitteilung.
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Eine ukrainische Geheimdienstquelle teilte dem Kyiv Independent mit, dass das Werk Flug- und Artilleriegranaten, Fliegerbomben und Sprengköpfe produziert, die Russland dabei helfen, seinen Krieg gegen die Ukraine fortzusetzen.
Der Generalstab der ukrainischen Streitkräfte gab später bekannt, dass die Ukraine auch den Flugplatz Lipezk-2 in der Region Lipezk, mehr als 400 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt, angegriffen habe. Der ukrainischen Zeitung zufolge traf der Angriff Munitionsdepots, Treibstoffdepots und Flugzeuge auf einem Flugplatzdas als Heimat der russischen Flugzeuge Su-34, Su-35 und MiG-31 bekannt ist.
Die Operationen seien in Zusammenarbeit zwischen dem SBU, dem ukrainischen Militärgeheimdienst (HUR) und den Spezialeinheiten durchgeführt worden, teilte die SBU-Quelle mit. Der Kyiv Independent konnte den Bericht nicht unabhängig überprüfen.
Russland erklärt auf dem Onlinedienst Telegram, es habe einen Drohnenangriff „über dem Industriegebiet von Dserschinsk“ abgewehrt. „Vier Mitarbeiter der auf dem Werksgelände befindlichen Feuerwache wurden durch Granatsplitter leicht verletzt“, sagte Regionalgouverneur Gleb Nikitin.
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