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Ukraine-Krieg: EU-Länder gewähren zunehmend jungen ukrainischen Männern Schutz

Im September sind so viele Leute aus der Ukraine In der Europäischen Union auf eine Weise geschützt, wie es seit zwei Jahren nicht mehr der Fall war. Wie das europäische Statistikamt Eurostat mitteilte, wurden 79.205 Anträge auf vorübergehenden Schutz genehmigt. Das sind 49 Prozent mehr als im Vormonat und der höchste Wert seit August 2023.

Die europäische Behörde begründete die Erhöhung unter anderem mit der Entscheidung der ukrainischen Regierung, jungen Männern im Alter zwischen 18 und 22 Jahren seit Ende August die ungehinderte Ausreise aus dem angegriffenen Land zu erlauben. Der Anteil erwachsener Männer unter den ukrainischen Flüchtlingen stieg im September auf 47 Prozent. Insgesamt waren es mit 31 Prozent erstmals mehr Männer als Frauen. Der Anteil Minderjähriger lag bei 22 Prozent.

Ukrainer können einen separaten Status erhalten

Ende September befanden sich insgesamt 4,3 Millionen Ukrainer mit vorübergehendem Schutzstatus im Land EU An. Nach EU-Recht wird dieser Status in besonderen Fällen Personen gewährt, die nicht sofort in ihr Herkunftsland zurückkehren können. Dadurch soll eine Entlastung des regulären Asylsystems erreicht werden. Die sogenannte EU-Richtlinie zum vorübergehenden Schutz gibt es seit 2001. Sie wurde erstmals im Zuge des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine angewendet.

Von den Ukrainern, die in der EU Schutz suchen, befinden sich 1,2 Millionen Menschen in Deutschland, also gut 28 Prozent. Eine weitere Million lebt im Nachbarland der Ukraine, Polen (23,5 Prozent). Bezogen auf die Landesbevölkerung beherbergt Tschechien mit 35,7 Personen pro 1.000 Einwohner die meisten Schutzsuchenden. In Deutschland liegt das Verhältnis bei 14,6 pro 1.000 Einwohner, EU-weit liegt es bei 9,6.

Der Rat der EU hat den Sonderschutzstatus für Menschen aus der Ukraine Mitte Juni bis zum 4. März 2027 verlängert. Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine dauert mittlerweile mehr als dreieinhalb Jahre. Zuletzt hat Russland seine Angriffe auf zivile Infrastruktur erneut verstärkt und unter anderem die Strom- und Wärmeversorgung des Landes unterbrochen.

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