Über 5.000 aktive in Deutschland
Krankenhäuser warnen vor der Abwanderung syrischer Ärzte
9. Dezember 2024, 17:18 Uhr
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Syrer, die vor Assads Regierung geflohen waren, könnten nun in ihre Heimat zurückkehren. Auch Ärzte werden dort dringend benötigt. Verbänden zufolge dürfte dies Folgen für das deutsche Gesundheitssystem haben, denn in keinem anderen Land gibt es in Deutschland so viele Ärzte.
Nach Angaben des Dachverbandes DKG werden die deutschen Krankenhäuser die Auswirkungen eines möglichen Rückgangs der Zahl heimkehrender syrischer Ärzte infolge des Machtwechsels in Syrien zu spüren bekommen. „Wir können verstehen, dass viele von ihnen in ihre Heimat zurückkehren wollen und dort dringend gebraucht werden“, sagte der Chef der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), Gerald Gaß, dem „Spiegel“.
In Deutschland spielten syrische Ärzte jedoch eine wichtige Rolle bei der Aufrechterhaltung der Versorgung, insbesondere in Krankenhäusern kleinerer Städte. „Wenn eine größere Zahl von ihnen Deutschland wieder verlässt, wird sich das sicherlich auch in der Personalausstattung bemerkbar machen“, sagte Gaß.
Auch der Spitzenverband der Fachärzte in Deutschland (SpiFa) befürchtet Konsequenzen. Deutschland bräuchte Fachkräfte aus dem Ausland. „Zu diesen Fachkräften zählen auch Menschen aus Syrien, die entweder zuvor qualifiziert waren oder ihre Qualifikationen während ihres Aufenthalts hier in Deutschland erworben haben“, sagte SpiFa dem Magazin. Diese Menschen haben einen wichtigen Beitrag zur Gesundheitsversorgung in Deutschland geleistet und ihr Weggang hätte sicherlich spürbare Auswirkungen auf das deutsche Gesundheitssystem.
Laut einer Statistik der Bundesärztekammer arbeiteten Ende letzten Jahres 5.758 syrische Ärzte in Deutschland, knapp 5.000 davon in Krankenhäusern. Damit stellen sie die größte Gruppe ausländischer Ärzte.