![U-Boot-Konferenz Subcon 2024 in Kiel bei TKMS U-Boot-Konferenz Subcon 2024 in Kiel bei TKMS](https://i1.wp.com/www.kn-online.de/resizer/v2/2N5T5CDFOBCDPHUMW5POBLWJRM.jpg?auth=69db5ae98f227e293827bf02e936f7553b17dd4e5a8dc0803bc40af7fc4e60a0&quality=70&focal=2417%2C883&width=1200&height=630&watermark=https%3A%2F%2Fassets.rndtech.de%2Fkn%2Fwatermark-plus.png%3A17%3A50%2C50&w=1024&resize=1024,0&ssl=1)
Kiel. U-Boote erleben weltweit einen Boom. Ein guter Indikator ist die U-Boot-Fachkonferenz Subcon. 300 Teilnehmer aus 20 Marinen sind nach Kiel gekommen, um im Maritim Hotel noch bis Donnerstag über neue Trends und den Einsatz von KI und Drohnen zu diskutieren. Seit 1995 kommen die U-Bootfahrer alle vier Jahre nach Kiel.
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Der Krieg der Ukraine gegen Russland hat Dynamik in die Militärtechnik gebracht. Vor allem die Drohnentechnologie hat einen gehörigen Schub bekommen. Gemeinsam mit Künstlicher Intelligenz (KI) soll auch das U-Boot der Zukunft noch schlagkräftiger werden.
„Wir sind davon überzeugt, dass diejenigen, die an der Spitze der KI-Entwicklung stehen, auch bei den zukünftigen Verteidigungsfähigkeiten unserer Partner eine große Rolle spielen werden“, sagt Oliver Burkhard, CEO der Werft Thyssenkrupp Marine Systems (TKMS).
KI und Drohnen werden Seeleute allerdings nicht ersetzen. Viele Entscheidungen könnten nur Menschen treffen, sagt Professor Carlo Masala, Direktor des Zentrums für Nachrichtendienst und Sicherheit der Bundeswehr-Universität München. „Wir alle haben schon jetzt ein Problem, genügend Besatzungen zu bekommen. Schon deshalb müssen wir schauen, welche Rolle KI an Bord spielen kann“, so Masala.
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Masala fordert mehr Mut bei U-Boot-Operationen
Auch bei Drohnen gebe es neue Ansätze. Etwa als Mittel zur Aufklärung, Täuschung und auch zur Bekämpfung anderer U-Boote oder Minen. Mit Blick auf das, was derzeit weltweit mit der Drohnentechnologie passiert, mahnte Masala: „Man muss auch schauen, was ein potenzieller Gegner derzeit entwickelt“, so Masala. „Wir werden das Thema autonome Systeme und KI aber verstärkt angehen, auch indem wir die Ausgaben für Forschung und Entwicklung erhöhen“, so Burkhard.
Beim Thema U-Boot-Einsatz wünscht sich Masala mehr Mut von der deutschen Politik. „Wir haben in Deutschland noch nicht ganz verstanden, wie man U-Boote strategisch einsetzen kann. Wenn man sich die großen U-Boot-Nationen anschaut, dann schätzen die das U-Boot durchaus als strategisches Instrument“, sagt Masala.
Konkrete Beispiele nannte Vizeadmiral Dario Giacomin von der italienischen Marine. „Bis 2015 glaubte auch Italien, dass vier oder höchstens fünf U-Boote völlig ausreichen würden. Das ist vorbei“, so der Admiral. Italien setzt auf die in Kiel entwickelten U-Boote vom Typ 212A. Vier davon sind im Einsatz und bis 2031 sollen weitere vier vom neuen Typ 212NFS folgen.
U-Boote auch erfolgreich gegen Schmuggler
Auch die italienische Marine setzt die U-Boote aktiv in Krisen ein, etwa im Gaza-Konflikt und vor der afrikanischen Küste. „U-Boote sind für viele Aufgaben gut. Migrationskontrolle, Bekämpfung von Drogenschmuggel und Piraterie oder Seeüberwachung“, sagt Admiral Giacomin.
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Aber auch um Neuaufträge geht es auf der Subcon. Im Mittelpunkt steht das in Gaarden entwickelte U-Boot vom Typ 212CD. Norwegen hat vier dieser Boote bestellt, zwei weitere sollen folgen. Deutschland hat bislang erst zwei Boote bestellt. „Die Wende ist hier noch nicht eingetreten“, sagt Burkhard.
In Kanada besteht großes Interesse an der 212CD. „Wir sind bereit für Kanada“, sagte Burkhard einem kanadischen Journalisten bei der Veranstaltung. Derzeit warte man noch auf eine Anfrage der kanadischen Regierung. „Aber wir werden unsere Präsenz in Kanada verstärken.“ Kanadas Verteidigungsminister hatte im Juli den Kauf von bis zu zwölf U-Booten angekündigt.
„Als ‚maritimes Powerhouse‘ und Weltmarktführer bei konventionellen U-Booten leisten wir unseren Beitrag zur Verteidigungsfähigkeit Deutschlands und unserer internationalen Kunden“, so Burkhard. Mit über 3.800 Mitarbeitern ist TKMS die zweitgrößte deutsche Werft. In Kiel stehen U-Boot-Aufträge aus Singapur, Norwegen, Indien, Israel und Deutschland mit einem zweistelligen Milliardenvolumen unter Vertrag.
CN