Der Riesen-Skandal im Kunstturnen zieht erste Konsequenzen nach sich!
Seit dem 19. Dezember schwappt eine Anklage-Lawine über den Deutschen Turner-Bund (DTB), den Schwäbischen Turnerbund (STB) und das Stuttgarter Kunstturn-Forum (KTF) wie eine Lawine hinweg. Mehrere ehemalige und zuletzt auch aktive Turnerinnen machten via Instagram schwere Vorwürfe öffentlich. Nun folgte eine erste Reaktion mit fadem Beigeschmack.
Trainer-Knall beim Turnverband
Am KTF in Stuttgart wurde gehandelt und im Trainer-Stab die Besetzung geändert. „Um den Trainingsbetrieb sicherzustellen, werden sowohl Bundestrainer Gerben Wiersma als auch Nachwuchsbundestrainerin Claudia Schunk ab dem 7. Januar in Stuttgart Trainingseinsätze übernehmen“, teilt der STB mit, der SWR berichtete zuerst. Zwei Übungsleiter sollen bis vorerst 19. Januar freigestellt worden sein.
Auf eine BILD-Anfrage, ob andere Trainerinnen oder Trainer durch den kurzfristigen Wechsel nicht mehr oder vorerst nicht mehr das Training in Stuttgart leiten werden, teilt der DTB über einen Sprecher schriftlich mit: „Aus rechtlichen Gründen können wir zu Ihrer Frage keine Stellung nehmen.“
Der fade Beigeschmack: Gerben Wiersma, ein Kunstturntrainer aus den Niederlanden, gilt als vorbelastet. Er war Trainer der niederländischen Frauen-Nationalmannschaft. Im Juli 2021 wurden gegen mehrere Trainer in den Niederlanden Vorwürfe wegen körperlichen und emotionalen Missbrauchs (in den Jahren vor 2011) gegen Turnerinnen erhoben, darunter war auch Wiersma.
Im Oktober 2021 wurde Wiersma vom niederländischen Sportgerichtshof schuldig gesprochen. Da er vorher vom Trainer-Amt zurücktrat, blieb er straffrei. 2022 wurde der Niederländer Bundestrainer der deutschen Kunstturnerinnen. In niederländischen Medien wurde Wiersma zitiert, dass er einer der Initiatoren eines kulturellen Wandels im Turnen gewesen sei.
Ob durch den Trainer-Wechsel beim DTB, STB und im Stuttgarter KTF nun Ruhe einkehrt, darf bezweifelt werden.