Der Goldpreis klettert von Rekord zu Rekord. Zeitweise kostete eine Feinunze des Edelmetalls an der Börse 2.590 US-Dollar – so viel wie nie zuvor. Vor allem die Türkei investiert in Gold.
Der Goldpreis kennt derzeit nur eine Richtung: nach oben. Verantwortlich für den rekordverdächtigen Preisanstieg ist die Aussicht auf sinkende Zinsen in den USA. Anleger rechnen damit, dass auch die US-Notenbank am Mittwoch ihre Zinswende verkündet. Börsianer spekulieren, dass Gold dann wieder attraktiver werden könnte. Zwar wirft Gold keine Zinsen ab, doch im Vergleich zu sinkenden Renditen von Staatsanleihen wird das Edelmetall wieder interessanter.
Auch bei den Notenbanken ist die Nachfrage nach Gold hoch. Die Türkei ist inzwischen der größte Goldkäufer der Welt. Daten des World Gold Council zeigen, dass die Türkei im ersten Halbjahr fast 45 Tonnen Gold gekauft hat.
Strategischer Vermögenswert für Zentralbanken
Für Staaten ist das Edelmetall vor allem ein strategisches Gut. Angesichts der schwachen Landeswährung Lira und der hohen Inflation suche die Türkei nach Sicherheit, sagen Experten. Zudem versuchen Länder wie die Türkei, China und Indien, durch den Einsatz von Goldreserven unabhängiger vom US-Dollar zu werden.
Gold auf Rekordhoch – auch in Euro
Zu Wochenbeginn war der Preis für eine Feinunze (etwa 31,1 Gramm) an der Londoner Börse auf 2.589,64 US-Dollar gestiegen und damit auf den höchsten jemals erreichten Wert. In Euro erreichte der Preis am Montag ebenfalls ein Rekordhoch von 2.334,80 Euro pro Unze.
Der Goldpreis steigt seit rund einer Woche kräftig an. In dieser Zeit hat das Edelmetall knapp vier Prozent an Wert gewonnen. Mit der Aussicht auf sinkende Zinsen verlor zuletzt auch der US-Dollar an Wert, was dem Goldpreis zusätzlichen Auftrieb verleiht.
Da Gold auf dem Weltmarkt üblicherweise in Dollar gehandelt wird, verbilligt eine Schwäche der amerikanischen Währung das Edelmetall in vielen Ländern, was die Nachfrage und damit den Preis stützt.
Mit Informationen von Constantin Röse, ARD-Finanzredaktion