
München – Gibt es hier eine handfeste Strafverschwörung gegen 1860? Versuchen die Funktionäre nur, sich zu beschönigen und in der Mittelmäßigkeit der dritten Liga zu versinken? Oder handelt es sich einfach um menschliches Versagen der Schiedsrichter in einer Liga, in der nicht zuletzt mangels Videobeweis immer noch „richtiger Fußball“ gespielt wird?
Fakt ist jedenfalls: Der TSV 1860 hat das Duell am Samstag gegen den FC Hansa Rostock erneut aufgrund einer umstrittenen Elfmeterentscheidung verloren. Wohl auch weil der TSV bereits in der Vorsaison zu den am stärksten benachteiligten Vereinen zählte, reagierte Trainer Arigrios Giannikis nach der fünften Heimniederlage verärgert:

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„Es ist der sechste Elfmeter gegen uns und kein einziger für uns“, klagte der 44-Jährige und folgerte: Der Pfiff gegen uns ist sehr schnell und sehr schwer für uns! Hat Giannikis Recht? Das Strafprotokoll der Lions:
Der TSV 1860 München kassierte kürzlich zwei äußerst fragwürdige Elfmeter in Folge
16. Spieltag: 1860 – Hansa Rostock (1:2): Neulöwe Raphael Schifferls Ball springt nach einer Flanke von der Torlinie aus kurzer Distanz an seinen Arm, der nicht ganz an Ort und Stelle ist – fraglicher Elfmeter für Rostock zu Ungunsten der Löwen, die damit 1:2 hinten liegen.
Schiedsrichter Babak Rafati analysierte das Portal liga-3-online.de: „Erst wenn Schifferl den Ball in die Hand bekommt, dreht er aktiv seinen Arm weg. Das ist kein absichtliches Handspiel, das strafbar ist.“ Fazit: „Falsche Entscheidung!“
15. Spieltag: Alemannia Aachen ‒ TSV 1860 (1:1): Soichiro Kozuki begeht ein Foul außerhalb des Strafraums – Schiedsrichter Martin Wilke zeigt noch auf den Elfmeterpunkt. Rafati zur Szene: „Das ist unbestritten ein Foul. Allerdings fand das Vergehen knapp außerhalb des Strafraums statt, daher hätte es einen Freistoß statt eines Elfmeters geben müssen.“ Allerdings hatte 1860 Glück, dass ein Handspiel im Strafraum von Florian Bähr ungeahndet blieb.
Auch gegen Osnabrück und Haching kassierte 1860 Strafen, die keine Strafen waren
11. Spieltag: TSV 1860 ‒ VfL Osnabrück (2:2): Wieder ist es Kozuki, der Bastian Conus gefoult haben soll. Die Folgen: Elfmeter, Tor für den VfL. Rafati sagt:
„Auch wenn der Sturz des Angreifers spektakulär aussieht, liegt kein Foulspiel vor.“ Umso bitterer ist es, dass 1860 nach einem Duell zwischen Patrick Hobsch und Maxwell Gyamfi eine Strafe und eine Notbremse des Gegners kassieren musste.

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10. Spieltag: SpVgg Unterhaching ‒ TSV 1860 (2:2): Kapitän Jesper Verlaat trifft im S-Bahn-Derby mühelos Ex-Löwe Basti Maier im eigenen Strafraum – allerdings mit schwerwiegenden Folgen, denn Schiedsrichter Christian Ballweg spricht einen Elfmeter. Falsch. Rafati erklärt: „Dies als Foulspiel zu interpretieren, ist eine falsche Entscheidung, da Fußball kein kontaktloser Sport ist.“
Ärgerlich ist auch, dass der als ähnlich einzustufende Trikotzerrer von Manuel Stiefler an Verlaat in der Offensive nicht geahndet wird.
Im Jahr 1860 kosteten Straffehlschüsse sieben oder acht Punkte
4. Spieltag: FC Ingolstadt 04 – TSV 1860 (1:2): Pascal Testroet erhält einen Elfmeter, steht aber zuvor im Abseits. Trotz des Tores blieb der Pfiff für den TSV folgenlos, was durch den Auswärtssieg von Sixty Punkte kostete.
3. Spieltag: TSV 1860 – Viktoria Köln (1:3): Ex-Löwe Serhat Güler verwandelte einen Elfmeter zum 3:1, obwohl Bähr Jonah Sticker nicht zum Elfmeter foulte.
Fazit: Sechs Null gegen Sechzig, die allein aufgrund dieser Szenen sieben oder acht Punkte mehr auf dem Konto haben könnten. Insgesamt blieb 1860 neun Mal in der „Nachteiltabelle“ hängen und profitierte nur dreimal von Fehlern. Der Ärger von Sixty ist berechtigt, ändert aber nichts an der Tatsache, dass die (beeinflussbare) Leistung oft besser hätte sein können.
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