US-Präsident Donald Trump hat Interesse an der Idee eines Unterwassertunnels zwischen dem US-Bundesstaat Alaska und Russland bekundet. „Ein Tunnel von Russland nach Alaska“ sei interessant, sagte Trump am Freitag auf Nachfrage von Reportern während seines Treffens mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj im Weißen Haus. Die Idee war zuvor von einem Vertreter Russlands vorgebracht worden.
Trump gab an, von dem möglichen grenzüberschreitenden Projekt gehört zu haben und fragte Selenskyj: „Was denken Sie darüber, Herr Präsident?“ „Wie gefällt Ihnen diese Idee?“ Der ukrainische Staatschef zeigte sich wenig begeistert und antwortete: „Ich bin damit nicht zufrieden.“ Trump lachte dann.
Der Sondergesandte des Kremls für Wirtschaft, Kirill Dmitriev, stellte am Donnerstag im Onlinedienst X die Idee für einen Unterwassertunnel vor. Die Idee einer „Friedensbrücke“ zwischen Russland und Alaska stammt aus der Zeit des Kalten Krieges, erklärte Dmitriev und veröffentlichte eine einfache Grafik einer geplanten Tunnelroute unter dem Beringmeer im Norden des Pazifischen Ozeans.
Der russische Sondergesandte sagte, dass die Boring Company, ein Unternehmen des Tech-Milliardärs Elon Musk, das Projekt in weniger als acht Jahren umsetzen könne. Mit moderner Technologie von The Boring Company „könnte daraus ein Putin-Trump-Tunnel werden“, eine 70 Meilen (112 Kilometer) lange Verbindung zwischen Russland und den USA, schrieb der russische Sondergesandte. Die von Musk gegründete Boring Company hat sich zum Ziel gesetzt, den Stadtverkehr durch den Bau von Tunneln zu revolutionieren.
Musk unterstützte Trump im Präsidentschaftswahlkampf des vergangenen Jahres mit einem geschätzten Betrag von mehr als 270 Millionen US-Dollar (rund 230 Millionen Euro) und stand ihm nach seinem Amtsantritt im Januar mehrere Monate lang als Berater beim Bürokratieabbau zur Seite.
Im Mai verließ Musk das Department of State Efficiency (Doge) der Regierung, um sich mehr auf seine Unternehmen zu konzentrieren, zu denen der Autobauer Tesla und das Raumfahrtunternehmen SpaceX gehören. Ein Streit um Trumps Haushalts- und Steuergesetz führte im Juni zum Zerwürfnis: Die beiden Männer kritisierten und bedrohten sich öffentlich gegenseitig.