US-Präsident Trump hat sich erneut zu geplanten US-Atomwaffentests geäußert. Er warf Russland und China geheime Tests vor, woraufhin die USA reagieren mussten. Sein Energieminister präzisierte die US-Pläne.
US-Präsident Donald Trump hat Russland und China Atomwaffentests vorgeworfen: „Russland führt Tests durch, China führt Tests durch, aber sie reden nicht darüber“, sagte Trump in einem am Sonntag ausgestrahlten Interview mit dem Fernsehsender CBS. „Man weiß nicht unbedingt, wo getestet wird. Sie testen im Untergrund, wo die Leute nicht genau wissen, was bei den Tests vor sich geht“, fügte Trump hinzu. Auch in Nordkorea und Pakistan werden Tests durchgeführt.
Trump formulierte den Vorwurf als Rechtfertigung für US-Tests. „Ich möchte nicht das einzige Land sein, das keine Tests durchführt“, betonte er.
Am Mittwoch äußerte sich Trump erstmals öffentlich zu US-Atomwaffentests. Dies löste international große Besorgnis und Verwirrung aus. Zu den Details seiner Pläne äußerte sich Trump bislang nicht. Experten waren daher rätselhaft, wie genau die Tests aussehen könnten.
Energieminister Wright: „Keine nuklearen Explosionen“
Zu dieser Frage äußerte sich Energieminister Chris Wright im US-Fernsehen. „Bei den Tests, über die wir sprechen, handelt es sich um Systemtests. Dabei handelt es sich nicht um nukleare Explosionen“, sagte Wright gegenüber Fox News. Neue Waffensysteme werden getestet. Alle anderen Teile einer Atomwaffe werden getestet.
Nukleare Explosionen hingegen würden auf Basis vorhandener Forschungsdaten simuliert. Wright sagte, die USA könnten auf Daten von Atomexplosionen bei Tests in den 1960er, 1970er und 1980er Jahren zurückgreifen. „Mit unserer Wissenschaft und unserer Rechenleistung können wir mit unglaublicher Genauigkeit simulieren, was bei einer nuklearen Explosion passieren wird“, erklärte Wright. „Jetzt simulieren wir die Bedingungen, die zu einer solchen Explosion führten, und die Auswirkungen veränderter Bombendesigns.“
Das Energieministerium ist für die Tests von Atomwaffen in den USA zuständig. Abteilungsleiter Wright will die Modernisierung des Inventars vorantreiben. „Viele unserer Waffen sind sehr alt.“ Um weltweit führend zu sein, müssen Sie Ihr Waffenarsenal modern und auf dem neuesten Stand halten. Nur so können Frieden im Ausland und Wohlstand im Inland gewährleistet werden.
Energieminister Wright will die US-Atomwaffen modernisieren.
Letzter US-Atomwaffentest 1992
Der letzte US-Waffentest mit Atomsprengköpfen fand 1992 im US-Bundesstaat Nevada statt, woraufhin der damalige US-Präsident George H. W. Bush ein Moratorium verhängte, das seitdem alle US-Regierungen übernommen haben. Unter dem demokratischen Präsidenten Bill Clinton unterzeichneten die Vereinigten Staaten 1996 außerdem den Vertrag über das umfassende Verbot von Nuklearversuchen (CTBT), der alle Sprengstofftests international verbot.
Die USA haben den Vertrag jedoch ebenso wie China nicht ratifiziert, was ein weiterer Grund dafür ist, dass er nie in Kraft trat. Russland machte seine Ratifizierung 2023 unter Präsident Wladimir Putin rückgängig – was die USA scharf kritisierten.
