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Trump: Warum er den G20-Gipfel in Südafrika boykottiert

Südafrika
USA nehmen nicht am G20-Gipfel teil – wegen einer Verschwörungstheorie




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Nicht nur Donald Trump will den G20-Gipfel auslassen. Niemand aus seiner Regierung sollte zum Spitzentreffen in Südafrika reisen – wegen eines Verbrechens, das es nicht gibt.

Laut Donald Trump werden in diesem Monat keine Regierungsvertreter seines Landes am G20-Gipfel in Südafrika teilnehmen. Trump begründete den Schritt am Freitag in seinem Onlinedienst Truth Social mit „Menschenrechtsverletzungen“ in dem afrikanischen Land.



Trump spricht von Völkermord an weißen Südafrikanern

Der US-Präsident wiederholte bereits widerlegte Behauptungen, dass die weißen Nachkommen überwiegend niederländischer Siedler in Südafrika systematisch „getötet und abgeschlachtet“ würden. Trump hat Südafrika seit seiner Rückkehr ins Weiße Haus im Januar in einer Reihe von Themen scharf kritisiert.

Im Mai führte Trump während seines Besuchs im Weißen Haus den südafrikanischen Präsidenten Cyril Ramaphosa öffentlich vor. Der US-Präsident hat seinen Gast bereits mit unbegründeten Vorwürfen bombardiert, Südafrika begehe einen „Völkermord“ an weißen Bauern. Südafrika wies den Vorwurf zurück. Experten widersprechen Trumps Darstellung eines angeblichen Völkermords in Südafrika.


Trumps Fake News

Nein, Herr Präsident, es gibt keinen Völkermord an weißen Südafrikanern

Nun warf er dem Land in einem Beitrag auf der Plattform Truth Social erneut vor, weiße Bauern zu töten und ihr Land illegal zu beschlagnahmen. Der Republikaner legte keine Beweise vor und fuhr fort: „Solange diese Menschenrechtsverletzungen andauern, wird sich kein Vertreter der US-Regierung beteiligen.“




Die gesamte US-Regierung hält sich von Südafrika fern

Trump kündigte im September an, dass Vizepräsident JD Vance an seiner Stelle zum G20-Gipfel reisen werde. Allerdings sagte er am Samstag, dass die USA keinen Regierungsvertreter entsenden würden. „Es ist eine absolute Schande, dass der G20-Gipfel in Südafrika stattfindet“, schrieb der US-Präsident.


Pretoria drückte sein Bedauern über Trumps Kommentare aus. „Die Behauptung, dass diese Gemeinschaft verfolgt wird, basiert nicht auf Fakten“, sagte das südafrikanische Außenministerium. Die südafrikanische Regierung freut sich darauf, einen „erfolgreichen“ Gipfel auszurichten.

Zur Gruppe der führenden Industrie- und Schwellenländer (G20) gehören 19 Staaten, die Europäische Union und die Afrikanische Union. Zu den Ländern zählen die großen westlichen Demokratien wie die USA, Deutschland und Großbritannien, aber auch autoritäre Staaten wie Russland, China und Saudi-Arabien. Der Gipfel ist für den 22. und 23. November geplant.





Trump ist Gastgeber des nächsten G20-Gipfels in Miami

Trump beendete seinen Beitrag auf Truth Social mit der Aussage, er freue sich auf seine Rolle als Gastgeber des nächsten G20-Gipfels in Miami, Florida, USA. Nach seinen früheren Aussagen wird eines seiner Golfresorts Gastgeber des Gipfels sein.

Der US-Präsident hatte damals versichert, dass damit kein Geld verdient werden würde. Der Luxuskomplex Doral in der Nähe von Miami liegt ganz in der Nähe eines Flughafens und sei „der beste Standort“ für den Gipfel im Dezember 2026. Die „Washington Post“ berichtete damals, dass Trump in seiner ersten Amtszeit geplant haben soll, dort einen G7-Gipfel auszurichten – doch es hatte von vielen Seiten Kritik gegeben.

DPA · AFP

yks

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