Der ermordete ultrarechte Aktivist Kirk ist mit der höchsten zivilen Auszeichnung der USA geehrt worden. Fast zeitgleich wurden Ausländern, die Kirks Tod gefeiert haben sollen, die Visa entzogen – darunter auch einem Deutschen.
US-Präsident Donald Trump hat den ermordeten ultrarechten Aktivisten Charlie Kirk mit der höchsten zivilen Auszeichnung der USA geehrt. Kirk sei ein „Märtyrer für Wahrheit und Freiheit“, sagte Trump im Rosengarten des Weißen Hauses im Beisein von Kirks Witwe Erika. Unter den Gästen waren Argentiniens Präsident Javier Milei und zahlreiche rechte Persönlichkeiten aus den USA.
Erika Kirk nahm die Auszeichnung anstelle ihres ermordeten Mannes entgegen, der an diesem Dienstag 32 Jahre alt geworden wäre. „Wir fügen seinen Namen für immer der ewigen Liste wahrer amerikanischer Helden hinzu“, sagte Trump über Charlie Kirk. Er machte seine Organisation „Turning Point USA“ zur größten konservativen Jugendorganisation des Landes.
Kirk war im Freien erschossen worden
Erika Kirk dankte in ihrer Rede dem US-Präsidenten und wischte sich immer wieder die Tränen aus den Augen. Die Witwe sagte, sie habe siebeneinhalb Jahre damit verbracht, das perfekte Geburtstagsgeschenk für ihren Mann zu finden. „Aber jetzt kann ich mit Zuversicht sagen, Herr Präsident, dass Sie ihm das beste Geburtstagsgeschenk gemacht haben, das er jemals bekommen konnte.“
Charlie Kirk wurde Anfang September im Alter von 31 Jahren bei einer öffentlichen Veranstaltung an der Utah Valley University in den USA erschossen. Mit seiner Waffe besuchte er Universitäten und forderte Studenten – oft mit unterschiedlichen politischen Ansichten – zur Debatte auf. Kritiker warfen ihm rassistische, homophobe, transphobe und sexistische Ansichten vor. Kirk unterstützte Trump in seinem Wahlkampf. Dem Tatverdächtigen, der Anfang 20 ist, wird unter anderem Mord vorgeworfen.
USA entzieht Visa wegen Kirk kommentiert – Deutsch betroffen
Mittlerweile hat das US-Außenministerium sechs ausländische Staatsangehörige in der Visumssperre dem die US-Regierung vorwirft, das Attentat auf Kirk zu feiern. Als Reaktion darauf wurde ihnen und zahlreichen anderen Personen die zuvor erteilte Einreiseerlaubnis für die USA entzogen. Konkrete Zahlen nannte das Ministerium nicht. Unter den Betroffenen ist auch eine Person aus Deutschland. Die anderen Personen mit widerrufenen Visa kommen aus Südafrika, Argentinien, Mexiko, Brasilien und Paraguay.
Das Außenministerium veröffentlichte mehrere Screenshots und Zitate. Dem Deutschen wird vorgeworfen, in einem im Internet veröffentlichten Beitrag geschrieben zu haben: „Wenn Faschisten sterben, beschweren sich die Demokraten nicht.“ Nach Angaben von ARD-Studios Washington ist ein deutscher Autor und Filmemacher. Die Nachrichtenagentur dpa erfuhr von der deutschen Botschaft, dass sie die Ankündigung des US-Außenministeriums zur Kenntnis genommen habe und der betroffenen Person auf Wunsch konsularische Unterstützung gewähren werde.
Seit Jahresbeginn hat die Trump-Administration die Einreisebestimmungen in die USA verschärft. Dazu gehört auch eine verstärkte Prüfung sozialer Medien und Netzwerke. Der Widerruf bestehender Visa ist eine ungewöhnliche Maßnahme. Die US-Regierung warf europäischen Ländern kürzlich vor, die Meinungsfreiheit im Internet einzuschränken.
Mit Informationen von Samuel Jackisch, ARD Studio Washington