Der Friedensgipfel in Ägypten zum Israel-Hamas-Deal wurde zur erwarteten Trump-Show. Auch Bundeskanzler Merz zeigte sich überrascht. Besonders hart traf es den britischen Premierminister Starmer.
Scharm El-Scheich – Die Geiseln sind zurück in Israel, der Krieg gilt als beendet. Mit der feierlichen Unterschrift beim Treffen in Ägypten besiegelten das Gastgeberland und Vertreter der USA, Katars und der Türkei den Waffenstillstand zwischen Israel und der Hamas. Zuvor hatte US-Präsident Donald Trump den Krieg für „beendet“ erklärt. Anschließend nutzte er das Treffen in Ägypten, um seine ganz eigene Show zu veranstalten.
Zum Friedensgipfel reisten mehrere Staatsoberhäupter westlicher Länder nach Sharm El-Sheikh. Bundeskanzler Friedrich Merz machte sich auf den Weg nach Ägypten. Auch Emmanuel Macron, Giorgia Meloni und Keir Starmer waren anwesend. Trumps Auftritt hat sie alle definitiv irritiert.
Trump macht Friedensgipfel zu seiner Show – Merz ist sichtlich irritiert über das Vorgehen
Denn als Trump zu sprechen begann, kam es zur ersten seltsamen Szene. Die Staatsoberhäupter um Merz wurden daran gehindert, Platz zu nehmen. Stattdessen sollten alle versammelten Ländervertreter hinter Trump auf der Bühne stehen, wie Statisten, die im Hintergrund warten, bis der Präsident gesprochen hat. Das schien nicht jeden zu begeistern. Kameras fingen durchaus irritierte Blicke ein, etwa von Merz. Macron hat sich sogar aus der Szene herausgemogelt und sich einfach in Reihe eins gesetzt.
Allerdings dürfte die Inszenierung für Merz nicht ganz überraschend gewesen sein. Der Bild schreibt zum Beispiel, dass nach deutschem Protokoll davon ausgegangen wurde, dass sie eine Trump-Show besuchen würden. Dies geschah auch später am Abend. Bilder der Begrüßung zeigen, dass sich Trump und Macron bereits vor der Rede des US-Präsidenten ein hitziges Wortgefecht vor der Presse geliefert hatten. Und auch in der Rede wurde es seltsam.
Trump-Rede in Ägypten – US-Präsident schwärmt von Meloni und entlarvt dann Starmer
Trump sprach mit einigen seiner Kollegen. Er lobte Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni als „schöne junge Frau“ und fügte hinzu, dass er das eigentlich nicht sagen dürfe, weil solche Äußerungen eine politische Karriere beenden könnten. Besonders schwierig wurde es jedoch für Keir Starmer. Trump hat ihn buchstäblich zur Schau gestellt.
„Wo ist das Vereinigte Königreich?“ fragte Trump, als sich alle hinter ihm auf der Bühne versammelten. Starmer, offenbar erfreut über die Erwähnung, hob grinsend die Hand direkt hinter dem US-Präsidenten. „Komm her“, sagte Trump dann zu Starmer, der zum Podium ging und erwartete, ein paar Sätze sagen zu dürfen.
Trump führt Starmer beim Friedensgipfel zwischen Israel und der Hamas vor der ganzen Welt vor
Daraus wurde jedoch nichts. Trump schüttelte Starmer die Hand, sagte, es sei schön, dass er hier sei und nannte ihn einen „Freund“. Dann zeigte er Starmer die kalte Schulter und ließ den britischen Premierminister irritiert und bloßgestellt zurück. Im Hintergrund sieht man, wie Italiens Präsident Meloni sich ein Lachen nicht verkneifen kann.
Danach versuchte Starmer zumindest, das Beste aus der Situation zu machen. Er nutzte für einen Social-Media-Beitrag ausgerechnet ein Foto aus der Szene, in der Trump ihn nach vorne ruft. „Präsident Trump, das ist Ihr Verdienst. Vielen Dank für Ihren unermüdlichen Einsatz, diesen Moment möglich zu machen“, schrieb er. (Quellen: Bild.de, eigene Recherche) (han)