Waffen für die Ukraine
Trump ändert seine Meinung
Aktualisiert am 3. November 2025 – 6:10 UhrLesezeit: 3 Minuten

Die USA erwägen die Lieferung von Tomahawk-Marschflugkörpern an die Ukraine. Nun wurde Donald Trump erneut darauf angesprochen. Seine Antwort war zunächst klar.
Liefert er? Liefert er nicht? Diese Frage stellen sich die Ukraine und ihre europäischen Verbündeten seit Monaten. Es geht um die Zustimmung von Donald Trump zur Lieferung von Tomahawk-Marschflugkörpern aus den USA nach Kiew. Die ukrainische Führung drängt auf die Bereitstellung der Langstreckenwaffe; es erwartet, dass es in seinem Verteidigungskampf gegen den russischen Aggressor noch mehr Kraft zur Verfügung stellt.
Das amerikanische Verteidigungsministerium hatte seine Zustimmung erst am Samstag erteilt. Nach Angaben des Pentagons steht einer Lieferung nichts im Wege, da die eigenen Bestände offenbar gut gefüllt sind und die eigene Verteidigungsfähigkeit auch bei einem Verkauf einiger Dutzend Tomahawks aufrechterhalten werden kann. Die endgültige Entscheidung liegt bei Präsident Trump.
Video | Trump macht Witze über die Tomahawk-Lieferung
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Er hatte wochenlang immer wieder öffentlich damit geliebäugelt, der Ukraine die begehrte Waffe zur Verfügung zu stellen. Doch nun überraschte Trump erneut mit einer Kehrtwende. Auf die Frage eines Reporters, ob er der Lieferung nun zustimmen würde, sagte er am Sonntagabend (Ortszeit): „Eigentlich nicht, nein.“
Trump befand sich auf dem Flug von seiner Privatresidenz in Florida zum Weißen Haus in Washington, D.C. Aber Trump wäre nicht Trump, wenn er seine Aussage nicht gleich im nächsten Atemzug relativiert hätte. Denn er fügte hinzu, dass er seine Meinung durchaus ändern könne.
Die Aussage passt zu einer Reihe widersprüchlicher Positionen, die Trump in den letzten Monaten zum Ukraine-Krieg vertreten hat. Trump hat in der Außenpolitik oft 180-Grad-Wende vollzogen, nicht nur im Hinblick auf die Ukraine. Trump scheint Unberechenbarkeit zu einer zentralen außenpolitischen Strategie gemacht zu haben. In der Politikwissenschaft ist dieser Ansatz als „Madman-Theorie“, also als „Agenda des Wahnsinns“, bekannt. Je unberechenbarer ein Akteur auf der politischen Bühne agiert, desto mehr Verunsicherung erzeugt das bei den anderen – und zwingt sie oft zum Einlenken.
