Trotz der Geschichte des Terrors
UN hebt Sanktionen gegen Syriens Präsidenten auf
7. November 2025, 10:19 Uhr
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Seit seiner Machtübernahme versucht Syriens Präsident al-Sharaa, ein gemäßigtes Image aufrechtzuerhalten. Der UN-Sicherheitsrat unternimmt nun einen wichtigen Schritt zur Anerkennung dieser Bemühungen. Nur ein Land lehnt die Resolution ab.
Kurz bevor der islamistische Interimspräsident Ahmed al-Sharaa US-Präsident Donald Trump in Washington besuchte, hob der UN-Sicherheitsrat die Sanktionen gegen al-Sharaa auf. Das mächtigste UN-Gremium stimmte fast einstimmig einer entsprechenden Resolution der USA zu. Nur China enthielt sich der Stimme.
Der Entscheidung zufolge werden al-Sharaa und sein Innenminister Anas Hasan Chattab von der Sanktionsliste für Personen und Gruppen mit Verbindungen zur Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) und dem Terrornetzwerk Al-Kaida gestrichen. Zuvor galten gegen sie ein Reiseverbot, ein Einfrieren von Vermögenswerten und ein Waffenembargo.
Trump wird al-Sharaa am kommenden Montag zu Gesprächen in Washington empfangen. Das Treffen sei Teil von Trumps diplomatischen Bemühungen, „verschiedene Menschen auf der ganzen Welt zu treffen, um Frieden aufzubauen“, sagte seine Sprecherin Karoline Leavitt am Dienstag.
Leavitt verwies darauf, dass Trump während einer Reise in den Nahen Osten im Mai die Aufhebung der US-Sanktionen angekündigt habe, um dem syrischen Volk „eine echte Chance auf Frieden“ zu geben. Die Regierung in Damaskus habe diesbezüglich „gute Fortschritte“ gemacht.
Kampf gegen den IS
Es wird al-Sharaas erster Besuch in der US-Hauptstadt sein. Im September nahm der ehemalige Anführer der islamistischen HTS-Miliz an der Generaldebatte der UN-Generalversammlung in New York teil.
Der US-Syrien-Gesandte Tom Barrack gab letzte Woche bekannt, dass al-Sharaa bei einem Besuch in Washington voraussichtlich ein Abkommen über den Beitritt Syriens zur von den USA geführten internationalen Koalition zur Bekämpfung des IS unterzeichnen werde.
Die HTS-Miliz und verbündete Gruppen stürzten im Dezember 2024 den langjährigen syrischen Machthaber Bashar al-Assad. Die HTS ist ein ehemaliger Ableger von Al-Qaida, hat sich aber vor Jahren von dem Terrornetzwerk losgesagt. Der ehemalige Dschihadist al-Sharaa versucht seit seinem Amtsantritt als Interimspräsident, ein gemäßigteres Image zu schaffen.
