Der Trezor Safe 7 weist keine gravierenden Nachteile auf, ein paar kleinere Kritikpunkte finden wir dennoch erwähnenswert.
Leicht eingeschränkte mobile App
Insgesamt hat uns die neue Version der Trezor Suite auf iOS und Android sehr gut gefallen. Die Einrichtung verläuft reibungslos und Sie erhalten viele Erklärungen und klare Anweisungen. Das sind sie jedoch nicht alle Einstellungen, die über die Trezor Suite auf dem Desktop vorgenommen werden können, stehen 1:1 auch in der mobilen App zur Verfügung. Beispielsweise ist das Ändern der Firmware-Edition oder der Sprache, das Ändern des Hintergrundbilds auf dem Trezor oder das Signieren von Nachrichten nur über die Desktop-App möglich. Das ist keine schlechte Sache, da Sie diese Einstellungen, wenn überhaupt, nicht jeden Tag benötigen, aber es ist etwas, das Sie im Hinterkopf behalten sollten, wenn Sie Safe 7 ausschließlich auf einem mobilen Gerät verwenden möchten. Es ist durchaus möglich, dass Trezor mit weiteren Updates in Zukunft alle Funktionen in der mobilen Version der Trezor Suite umsetzen wird.
Fest verbaute Batterie
Zunächst einmal ist es natürlich etwas ungerecht, einen eingebauten Akku als „Nachteil“ einzustufen, da dieser natürlich auch völlig neue Möglichkeiten im Nutzererlebnis eröffnet. Erwähnenswert ist auch, dass der Safe 7 einen Lithium-Eisenphosphat-Akku (LFP) verwendet. Dank ihrer Zellchemie sind diese Lithium-Ionen-Akkus robuster und langlebiger. Trezor selbst spricht von einer „4x längeren Lebensdauer“ im Vergleich zu herkömmlichen Batterien – selbst wenn man das Gerät längere Zeit nicht nutzt und herumliegen lässt, wie es bei einer Hardware-Wallet üblich ist.
Letztlich bleibt eine Batterie ein Verschleißteil, das sich im Laufe der Jahre abnutzt und kaputt gehen kann, unabhängig von der verwendeten Chemie. Den Akku lässt sich nicht einfach austauschen, was schade ist, angesichts der hochwertigen Bauweise und des Staub- und Spritzwasserschutzes aber vermutlich schwierig wäre. Natürlich lässt sich nicht vorhersagen, wie sich der Akku des Safe 7 über die Jahre entwickelt, aber man sollte es im Hinterkopf behalten.
Da man den Safe 7 auch direkt über USB-C anschließen kann, ist man definitiv nicht auf den Akku angewiesen, um Zugriff auf die eigenen Coins zu haben.
SLIP-39
Trezor möchte im Gegensatz zum etablierten Industriestandard BIP-39 weiterhin seinen eigenen Wallet-Recovery-Standard SLIP-39 durchsetzen. Dies ist insofern verständlich, als es problemlos zusätzliche Funktionen wie Multi-Share-Backups ermöglicht. Fairerweise muss auch erwähnt werden, dass BIP-39 ursprünglich von Trezor entwickelt wurde und sich letztendlich weithin durchgesetzt hat. Doch solange der Großteil der Konkurrenz weiterhin auf BIP-39 setzt, wirkt die Empfehlung von SLIP-39 etwas aufdringlich. In der mobilen Trezor Suite muss man nun durch drei Ebenen klicken und scrollen, um BIP-39 auswählen zu können
Der Kritikpunkt liegt hier also nicht in der Existenz von SLIP-39, sondern in der aktiven Verheimlichung von BIP-39 als „veraltete“ Option. Viele Anfänger verstehen die Entscheidung zwischen den beiden Standards nicht und dass sie sich durch die Verwendung von SLIP-39 der Kompatibilität mit anderen Wallets berauben. Wünschenswert wäre daher ein fairerer Vergleich der beiden Standards, damit der Anwender letztlich selbst eine fundierte Entscheidung treffen kann.