Seit dem 10. Oktober beschäftigt der Fall des achtjährigen Fabian aus Güstrow die Menschen nicht nur in unserer Region. Zunächst verschwand er spurlos, dann wurde er am 14. Oktober tot in einem Teich bei Klein Upahl aufgefunden. Die Polizei hat den Täter noch nicht identifiziert. Wie sehr das die Menschen beschäftigt, zeigen die unzähligen Kommentare in den sozialen Medien wie Facebook und Instagram.
Facebook und Co.: Mehr Menschen sind wütend als ängstlich
Viele Kommentatoren drücken ihre Trauer über den gewaltsamen Tod des Achtjährigen und ihr Mitgefühl für die Angehörigen aus. Sie ist sehr besorgt darüber, dass dieser Mord noch nicht aufgeklärt ist. Es ist klar, dass viele Eltern in Güstrow Angst um ihre Kinder haben, solange der Täter nicht gefunden wird. Aber noch mehr Menschen äußern ihre Wut darüber, dass jemand einem wehrlosen Kind so etwas antun würde.
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Die Polizei appelliert auf ihrem öffentlichen WhatsApp-Kanal Polizei Mecklenburg-Vorpommern: „Derzeit kursieren in den unterschiedlichsten Medien diverse Gerüchte und Spekulationen. Wir bitten Sie weiterhin, sich an diesen Spekulationen nicht zu beteiligen. Alle offiziellen und überprüften Erkenntnisse werden von der Staatsanwaltschaft Rostock oder über unsere Kanäle veröffentlicht.“
Warnungen vor Spekulation und Ärger
Die vielen Spekulationen darüber, wie Fabian ermordet wurde und wer der Täter war, können und sollten kritisch und mit Vorsicht gelesen werden. Sie zeigen aber auch, dass das Schicksal des Kindes aus Güstrow die Menschen sehr bewegt. Leider können sie für die Beteiligten auch sehr verletzend sein.
„Ich bin Mutter. Ich bin Teil einer Familie. Ich bin Teil dieser Gesellschaft. Der Fall Fabian berührt mich zutiefst – nicht nur als Mutter, sondern als Mensch, der weiß, wie komplex und verletzlich die Familienrealität sein kann. Was mich schockiert, ist nicht nur das tragische Schicksal des Kindes, sondern auch die Art und Weise, wie öffentlich darüber gesprochen wird. Es ist nicht nur die Mutter, die voreilig verurteilt wird – es gibt allgemeines Urteil, Bewertung, Spekulation. Über Menschen, über Situationen über Schmerzen, die.“ Du hast es selbst noch nie erlebt. Eine solche öffentliche Meinung ist oft nicht hilfreich, sondern eher verletzend“, schreibt beispielsweise ein Nutzer auf Facebook.
„Mir fehlt nur eines, ein Appell an die Öffentlichkeit. Die Polizei soll die Öffentlichkeit darüber informieren, ob vom Täter noch eine Gefahr ausgeht oder nicht? Das fehlt irgendwie“, schreibt ein P., ebenfalls auf Facebook. „Wer die Öffentlichkeit mit ins Boot holt, muss sie auch weiter informieren. Verdächtige können bei Bedarf in Gewahrsam genommen werden – auch zum Schutz. Ich dachte, dafür ist die Untersuchungshaft da.“ Die Polizei hatte die Öffentlichkeit um Hinweise zu Zeugen zum Fall Fabian gebeten.
ETSV: „Fabian wurde nie gemobbt“
Der Eisenbahner Turn- und Sportverein Güstrow (ETSV) sah sich dazu veranlasst, am Sonntag zu posten: „Was uns am meisten stört und manchmal auch sauer macht, sind die ganzen Spekulationen, Gerüchte und Kommentare auf allen Webseiten! Fabi trainiert seit zwei Monaten jede Woche bei uns. Fabi wurde bei uns nie gemobbt, im Gegenteil, er war Teil der Mannschaft und hoch angesehen. Wir haben keinen Mobbing-Verein!“
Und viele wünschen sich, dass der Täter bald gefasst wird und „andere Eltern oder Kinder nicht mehr in Angst leben müssen“. „Jedes Kind, jeder Mensch soll zu jeder Tages- und Nachtzeit überall sein können, ohne Angst um Leib und Leben haben zu müssen“, schreibt N., was sicherlich vielen Menschen zu Herzen geht.
Der Nordkurier hat aus Rücksicht auf die Angehörigen die Kommentarfunktion auf seiner Facebook-Seite deaktiviert.