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Training USA: Norris vor Hülkenberg, Verstappen P5 / Formel 1

Training zum USA-GP auf dem Circuit of the Americas bei Austin: Norris erreicht Bestzeit, Stroll stellt seinen Aston Martin neben die Strecke (rote Flagge), Probleme für Carlos Sainz und Charles Leclerc im Ferrari.

Auch hier in Texas haben zwei Rennställe neue Teile an ihren Autos: Mercedes mit veränderter Aerodynamik am oberen Querlenker der Hinterradaufhängung. Haas hingegen mit einem beachtlichen Update – neuer Unterboden, anders geformte Einlässe für die Seitenkästen, neue Zusatzflügel an der Hinterachse. Esteban Ocon fährt ihn im ersten Training. Sollten sich die Neuerungen als erfolgreich erweisen, wird Oliver Bearman auch am Sprint-Qualifying teilnehmen.

Haas-Teamchef Ayao Komatsu hofft, dass die Haas-Piloten im letzten Viertel der Saison so viele Punkte sammeln, dass Sauber, Aston Martin und die Racing Bulls im hart umkämpften Mittelfeld der Konstrukteurswertung in Bedrängnis geraten.

Dieses Sprint-Format ist ganz schön stressig: Die Formel-1-Asse haben nur 60 Minuten Zeit, um mit ihren Ingenieuren ein halbwegs brauchbares Set-up der Rennwagen auszuarbeiten, dann geht es ins Sprint-Qualifying (ab ca. 23 Uhr in unserem Liveticker).

„Jede Runde zählt, man darf keine Zeit verschwenden“, sagt Sauber/Audi-Pilot Nico Hülkenberg. Von der ersten Trainingsminute an waren also viele Autos auf der Strecke.

Bei 29 Grad (die Rennstrecke hatte eine Temperatur von 40 Grad) betrat Weltmeister Max Verstappen unter den Augen der amerikanischen TV-Legende Jay Leno (Gast bei Haas) als Erster die Strecke.

Stand nach 10 Minuten: Sainz, Verstappen, Albon, Tsunoda, Hamilton, Russell und Leclerc.

Pierre Hamelin, Isack Hadjars Ingenieur bei Racing Bulls, warnte den Franzosen vor dem herannahenden Valtteri Bottas. Zweimal. Der Finne wird 2025 überhaupt nicht mehr fahren (bei Cadillac erst 2026). Isack am Funk, leicht genervt: „Hör auf, mir von Bottas zu erzählen.“

Kurz darauf besserte sich die Stimmung des Parisers nicht: „Mensch, dieser Verkehr!“ stöhnte Hadjar. „Was für ein Witz!“ Isack knapp neben der Strecke.

Beide Autos von Red Bull Racing liegen nun an der Spitze, Verstappen vor Yuki Tsunoda. Dann landete Singapur-Sieger Russell auf P2 (obwohl der Brite von der Strecke abgekommen war, wäre diese Runde aus dem Qualifying gestrichen worden).

Nach 20 Minuten liegt Hamilton im Ferrari vorne, Applaus von den gut gefüllten Rängen. Auch in den USA verfügt Ferrari über eine große, treue Fangemeinde.

Dann eine rote Flagge: Bei einer wilden Fahrt über den Bordstein hatte sich ein Teil von Strolls Aston Martin gelöst, Trümmer in Kurve 19 mussten weggeräumt werden. Dadurch wird die ohnehin begrenzte Trainingszeit noch weiter verkürzt.

Nach einer fünfminütigen Pause ging es weiter, alle Fahrer weiterhin auf den harten Pirelli. Mischungen für den USA GP – C1 (hart, weiß markiert), C3 (mittelhart, gelb), C4 (weich, rot). Wir haben also eine Lücke zwischen hart und mittelhart, C2 wird für Texas nicht angeboten.

Ärger bei Williams und Carlos Sainz: Die Mechaniker zerlegten sein Auto, nachdem der Spanier eine Funkwarnung erhalten hatte, das Auto vorsichtig an die Box zurückzubringen – Probleme mit dem Getriebe, Training beendet.

Lando Norris schob sich auf P2 (hinter Hamilton, vor Verstappen), während Ocon im Haas-Rennwagen direkt ins Kiesbett schlittelte (Problem mit der Motorbremse).

Hamilton über Funk: „Das Gaspedal fühlt sich rutschig an, ich weiß nicht, warum das passiert.“

Top Ten: Hamilton, Norris, Verstappen, Russell, Piastri, Tsunoda, Sainz, Lawson, Leclerc und Hülkenberg.

Zahlreiche Fahrer neben der weißen Linie, viele von Gegnern aufgehalten, das sind Themen, die uns bald auch im Sprint-Qualifying begleiten werden.

Zehn Minuten vor Schluss waren die ersten Autos auf weichen Reifen, Verstappen und Piastri, während Ferrari die mittelharten Reifen bevorzugte.

Russell übernahm im Mercedes die Führung, aber nicht lange: Max Verstappen erneut mit Bestzeit.

Unterdessen machte sich auch Charles Leclerc Sorgen: „Was ist los? Kann ich Schaden anrichten oder nicht? Der siebte geht nicht rein und es riecht hier drin nach Öl.“ Der Monegasse musste raus.

Dann Alonso neun Tausendstel vor Verstappen – wow!

Auch wow: Hülkenberg im Sauber-Rennwagen bis auf P3. Aber nicht lange, dann wurde Norris der neue Anführer. Aber Nico hatte immer noch einen Pfeil im Köcher – er war Zweitschnellster auf dem weichen Pirelli.

Das macht Lust auf die Sprintqualifikation.

Freies Training, USA
01. Lando Norris (GB), McLaren, 1:33,294 Min
02. Nico Hülkenberg (D), Sauber, 1:33.549
03. Oscar Piastri (AUS), McLaren, 1:33,573
04. Fernando Alonso (E), Aston Martin, 1:33,639
05. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:33,648
06. Alex Albon (T), Williams, 1:33,920
07. George Russell (GB), Mercedes, 1:33,931
08. Lewis Hamilton (GB), Ferrari, 1:33,965
09. Isack Hadjar (F), Racing Bulls, 1:34,155
10. Oliver Bearman (GB), Haas, 1:34,333
11. Esteban Ocon (F), Haas, 1:34.368
12. Gabriel Bortoleto (BR), Sauber, 1:34,478
13. Yuki Tsunoda (J), Red Bull Racing, 1:34,531
14. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:34.610
15. Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, 1:34,619
16. Franco Colapinto (RA), Alpin, 1:34,653
17. Pierre Gasly (F), Alpine, 1:34,665
18. Kimi Antonelli (I), Mercedes, 1:34,737
19. Carlos Sainz (E), Williams, 1:35,874
20. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:36.080

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