„Konnte es nicht glauben“
Monate später: Trainer spricht über Skisprungskandal
7. November 2025 – 17:48 UhrLesezeit: 2 Minuten
Bine Norčič befand sich plötzlich im Zentrum des norwegischen Skispringens – ohne es zu wissen. Jetzt bricht er sein Schweigen.
Als die norwegische Skisprung-Nationalmannschaft Anfang des Jahres beim Weltcup wegen manipulierter Anzüge in die Schlagzeilen geriet, rückte Bine Norčič unerwartet in den Fokus. Der Slowene sollte als Nachfolger des gesperrten Nationaltrainers Magnus Brevig einspringen. Doch schon drei Tage später war das Kapitel bereits zu Ende. Nun sprach Norčič über die Zeit – und korrigierte einige Darstellungen.
„Das stimmt nicht. Ich habe nie zugestimmt. Diese Episode zeigt, was für ein riesiges Chaos da herrschte“, sagte der 44-Jährige in einem Interview mit dem Schweizer „Blick“. Norčič trainierte damals die B-Gruppe im zweitklassigen Continental Cup, als ihn die Nachricht vom Skandal erreichte – zunächst nur über Umwege. „Als ich das Video zum ersten Mal sah, konnte ich es nicht glauben. Es war ein großer Schock“, erinnert er sich. „Ich wusste nichts davon. Obwohl mir viel aufgefallen ist.“
Von seiner angeblichen neuen Rolle als Cheftrainer der norwegischen Mannschaft erfuhr er nicht von Offiziellen, sondern durch einen Anruf eines Journalisten. Er habe ihn angerufen, sagt Norčič, und ihm mitgeteilt, dass er offiziell als neuer Trainer bekannt gegeben worden sei. „Ich hatte keine Ahnung, wovon er redete. Dann erklärte er mir, dass die Verantwortlichen mich als seinen Nachfolger angekündigt hätten.“
Norčič weigerte sich und bot sogar seinen Rücktritt als Trainer an: „Ich wollte nicht Teil dieses Chaos sein“, erklärte er. Der 44-Jährige durfte seine Arbeit im Jugendbereich bis zum Saisonende fortsetzen. Allerdings änderte sich die Stimmung im Team nach dem Skandal. „Ich hatte ein Misstrauen. Das tat weh.“ Darunter litt auch Norčičs Team: „Wir fühlten uns manchmal wie Außerirdische. Alle schauten uns seltsam an“, sagte der ehemalige Skispringer.
Er hat nun die Zeit hinter sich gelassen. Norčič arbeitet heute als Nationaltrainer der Schweizer Skispringer.
