Saargemünd – Mit 9 soll das Leben Spaß machen. Für Sara war es eine solche Folter, dass sie es in völliger Verzweiflung beendete.
Der Tod des Mädchens aus Sarreguemines, direkt an der deutschen Grenze gelegen, schockierte Frankreich und schockierte uns. Sara sei von Klassenkameraden gemobbt und wegen ihres Übergewichts verspottet worden, sagten ihre Eltern der Polizei. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft hinterließ das Kind „einen kurzen Abschiedsbrief und eine liebevolle Nachricht für seine Familie auf dem Bett“. Eine kleine Seele konnte es nicht mehr ertragen.
BILD berichtet normalerweise nicht über Suizide – aus Respekt vor den Betroffenen und ihren Familien. Doch Saras Tod berührt ein Thema, das zu wichtig ist, um es zu verschweigen: Mobbing unter Kinderndie zerstören kann, bevor ein Leben wirklich begonnen hat.
Sara hatte kein Handy oder Tablet
Sara war in der fünften Klasse (CM2, das letzte Jahr der französischen Grundschule) und kannte die Welt von Tiktok und Instagram-Videos mit ihren schlankmachenden Influencern nicht. Sie hatte weder ein Handy noch ein Tablet. Aber in der Schule Sie muss schwere psychische Belastungen erlebt haben. Laut Staatsanwalt Olivier Glady verspotteten zwei oder drei Kinder in ihrer Klasse sie wiederholt.
Olivier Glady, Staatsanwalt von Sarreguemines (französisch: Sarreguemines)
„Wie kann ein neunjähriges Kind die Kraft haben, seinem Leben ein Ende zu setzen?“ fragt die entsetzte Präsidentin des Vereins „La Voix de l’enfant“ („Die Stimme des Kindes“), Martine Brousse, in einem Interview mit dem Portal „Franceinfo“. „Die französische Gesellschaft muss sich mit dem Schicksal ihrer Kinder auseinandersetzen“, fährt sie fort. „Warum haben wir dieses kleine Mädchen, das anscheinend an Fettleibigkeit litt, nicht gesehen?“
Kinder werden psychologisch betreut
Frankreichs ehemaliger Premierminister Gabriel Attal (36) sagte: „Mobbing ist eine Plage, ein langsam brennendes Gift, das das Selbstvertrauen untergräbt und zum Schlimmsten führen kann.“ Als Bildungsminister setzte er sich für die Einführung sogenannter „Empathiekurse“ an Schulen nach dänischem Vorbild ein. Und dass nach einem Mobbingfall nicht die Opfer die Schule wechseln sollten, sondern die Täter.
Die Kinder der Grundschule, die Sara besuchte, werden seit Montag von Psychologen betreut.
Die Gedanken der Menschen sind bei Saras Eltern. Rektor Pierre-François Mourier sprach mit ihnen und sagte anschließend: „Ich habe Eltern gefunden, die am Boden zerstört waren und gleichzeitig eine außergewöhnliche Würde hatten. Diese Würde verpflichtet uns alle.“