Insolvenz im Saarland
Der Autozulieferer Voit steht kurz vor dem Aus
29. Oktober 2025 – 19:33 UhrLesezeit: 1 Min.
Der angeschlagene Autozulieferer ZF storniert plötzlich Aufträge. Betroffen ist die Voit-Automative-Gruppe im Saarland. Die Sanierung des Unternehmens ist wohl gescheitert.
Die Krise im deutschen Automobilbau hält an. Der renommierte saarländische Automobilzulieferer Voit steht vor dem Aus. Die Produktion im Werk St. Ingbert soll bis Oktober nächsten Jahres enden. „Der Hauptkunde ZF plant kurz- und mittelfristig keine Zusammenarbeit mehr mit Voit“, teilte das Unternehmen mit. Mehr als 680 Mitarbeiter werden sukzessive in eine Transfergesellschaft ausgelagert.
St. Ingberts Bürgermeister Ulli Meyer (CDU) zeigte sich schockiert. „Die Nachricht vom bevorstehenden Ende von Voit trifft uns in St. Ingbert und im gesamten Saarland tief. Voit ist seit Jahrzehnten ein wichtiger Arbeitgeber und Teil unserer industriellen Identität“, sagte er.
Voit Automative wurde 1947 gegründet. Das Unternehmen wuchs mit der Automobilindustrie. Weltweit sind fast zweitausend Menschen beschäftigt. Bis zuletzt wurde mit den Investoren nach einer Lösung gesucht. Doch dann stellte ZF Fakten her und zog Aufträge zurück. „Das verstehe ich nicht“, sagte der Generalbevollmächtigte des Unternehmens aus St. Ingbert, Matthias Bayer, enttäuscht.
Der Automobilzulieferer ZF steckt selbst in der Krise. Er machte im ersten Halbjahr einen Verlust von 195 Millionen Euro. Bis Ende 2028 sollen in Deutschland bis zu 14.000 Stellen abgebaut werden. Nach Halbjahresangaben sind seit Anfang 2024 bereits 5.700 Arbeitsplätze weggefallen. Auch die Arbeitszeit vieler Arbeitnehmer wurde reduziert.