Trotz zahlreicher Prestigeprojekte
Traditionelles Bauunternehmen geht in Konkurs – Mitarbeiter werden entlassen
Aktualisiert am 21.10.2025 – 18:41 UhrLesezeit: 2 Minuten
Trotz langer Firmengeschichte und prestigeträchtigen Projekten ist die Roschmann Constructions von Steel and Glass GmbH pleite. Die Mitarbeiter warten nun auf ihre Entlassung.
Im laufenden Insolvenzverfahren für das Traditionsunternehmen Roschmann Konstruktionen aus Stahl und Glas GmbH in Gersthofen konnte keine zukunftssichere Lösung gefunden werden. Das seit 1952 am Standort bestehende Unternehmen, das zur international tätigen Roschmann-Gruppe gehört, musste nun seine rund 100 Mitarbeiter entlassen. Allerdings werde, wie Insolvenzverwalter Alexander Zarzitzky ankündigte, ein Kernteam mit der Abwicklung laufender Projekte betraut.
Das reguläre Insolvenzverfahren wurde am 1. Oktober eröffnet, nachdem die Suche nach neuen Investoren für das Unternehmen in einem vorangegangenen Verfahren gescheitert war. Bekannt geworden ist das Unternehmen unter anderem durch den Bau markanter Fassaden, etwa der Glasverkleidung der Europäischen Zentralbank in Frankfurt am Main. Außerdem beteiligte sich die Gruppe am Bau verschiedener Museen in den USA und des Fußballstadions in Augsburg.
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Neben dem insolventen Unternehmen Konstruktionen aus Stahl und Glas wurden auch für drei weitere Unternehmen der Roschmann-Gruppe Verfahren eröffnet – mit unterschiedlichen Perspektiven. Für die Roschmann Glas GmbH mit rund 50 Mitarbeitern wurde eine Fortführungslösung gefunden: Der Geschäftsbetrieb wird auf ein Unternehmen aus der österreichischen Ertl Glas AG-Gruppe übertragen.
Die weiteren internationalen Tochtergesellschaften des Konzerns in Großbritannien, den USA und Frankreich sind von dem Insolvenzverfahren nicht betroffen. Der Insolvenzverwalter Zarzitzky führte verschiedene Gründe an, die die wirtschaftliche Krise des Konzerns erklären könnten. Trotz jahrelanger Versuche, das Unternehmen zu sanieren, verschärften sich die finanziellen Probleme zu Beginn des Jahres erneut. Verantwortlich dafür sind unter anderem eine schwache Marktentwicklung, ein rückläufiges Auftragsvolumen und die Verzögerung einzelner Projekte.