Eine Kette mit viel Tradition hat ihr Ende angekündigt. Der Ausverkauf läuft seit dem 30. Oktober. Die Kunden sind entsetzt.
Mainz – Eine 136-jährige Unternehmensgeschichte, die sich über drei Bundesländer erstreckt, geht zu Ende. Die Kette „Listmann – Das Haus fürs Kreative“ wird drei ihrer vier Filialen schließen. Der vierte Betrieb wird unter einem neuen Betreiber weitergeführt. Dies wurde zuerst von gemeldet Mainzer Allgemeine Zeitung und ist nun auch bei der Rheinzeitung, Merkurist Und wll.news zu lesen.
Der Hauptsitz in Mainz (Rheinland-Pfalz) wird geschlossen, ebenso die Standorte in Koblenz (Rheinland-Pfalz) und Wiesbaden (Hessen). Unter dem Motto „Alles muss raus“ startete am Donnerstag (30.10.) in allen drei Filialen ein Räumungsverkauf. Für das Unternehmen in Aachen (NRW) gibt es nur eine Zukunft: Es wird von einem neuen Eigentümer übernommen.
Filialen in drei Bundesländern: Over für die Kreativkette Listmann
Auch auf Instagram meldete sich das Unternehmen mehrfach zu Wort. „Viele von Ihnen haben es bereits gehört: Leider schließen wir unsere Filialen in Mainz, Koblenz und Wiesbaden. Wir sind unglaublich traurig, dass dieses Kapitel bald zu Ende geht und gleichzeitig sind wir berührt von Ihren freundlichen und persönlichen Nachrichten in den sozialen Medien!“ Diese finden sich zum Beispiel in den Kommentaren. „Ihr könnt wirklich nicht ersetzt werden“, heißt es da, oder: „Oh nein, beide Filialen sind bei uns. Das ist wirklich traurig und schade, ich stöbere sehr gerne bei euch und die Social-Media-Aktionen waren wirklich toll. Danke für die tolle Zeit und Beratung bei Fragen und alles Gute an die Mitarbeiter.“
Geschäftsführer Oliver Listmann erklärte dazu Mainzer Allgemeine Zeitung Hintergrund der schwierigen Entscheidung. „Wenn ich eine Zukunftsperspektive hätte, hätte ich wahrscheinlich weitergemacht. Aber ich bin jetzt 64 Jahre alt und habe keinen Nachfolger.“ Seine Söhne hätten sich anders orientiert. Und Versuche, das Unternehmen zu verkaufen, scheiterten. Hinzu kommen wirtschaftliche Faktoren wie höhere Kosten und verändertes Kaufverhalten. Von „herausfordernden Rahmenbedingungen“ ist die Rede.
Bitter: 115 Mitarbeiter verlieren ihren Job, davon 75 Festangestellte und 40 Aushilfen. Allein am Hauptstandort Mainz sind 50 Mitarbeiter beschäftigt. „Es war schwierig, von der Schließung zu erfahren. Ich kenne vor allem die älteren Leute seit Jahren. Es wurden viele Tränen geflossen“, sagt Listmann, der das Unternehmen in vierter Generation führt.
Listmann wurde vor mehr als 130 Jahren als Eisenwaren- und Baumarkt gegründet
Die Geschichte von Listmann begann 1889 mit der Gründung des Großhandelsunternehmens Listmann & Stellwagen OHG für Eisenwaren und Baubeschläge durch Friedrich Listmann und Johann Stellwagen in Mainz. Nach dem Tod von Stellwagen im Jahr 1911 übernahm Friedrich Listmann das Unternehmen allein und führte es durch schwierige Zeiten, einschließlich der völligen Zerstörung des Stammhauses im Jahr 1945 während des Zweiten Weltkriegs. Sein Sohn Fritz Listmann baute das Unternehmen nach seiner Rückkehr aus amerikanischer Gefangenschaft im Jahr 1946 wieder auf.
In den 1960er Jahren erfolgte der Wandel vom reinen Baumarkt zu einem der ersten Selbstbedienungsmärkte für Bau- und Heimwerkerbedarf in Deutschland, gleichzeitig entstand die erste Abteilung für Bastel- und Bastelbedarf – die Grundlage des heutigen Sortiments. Seit den 1990er Jahren spezialisiert sich Listmann zunehmend auf Künstlerbedarf, Kunsthandwerk, Bürobedarf und Geschenkartikel. Eine große Discountkette kündigte kürzlich die Schließung Dutzender Filialen an. (Quellen: Mainzer Allgemeine Zeitung, Rhein-Zeitung, Merkurist, Wllnews, Instagram, listmann.de) (lin)
 
			 
					