Tourismus-Projekt in Nordkorea
Kim Jong Un und Tochter besichtigen Ferienanlage
31.12.2024, 14:25 Uhr
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Nordkorea ist nicht gerade für seinen Tourismussektor bekannt. Allerdings gehört ein Urlaubsressort im Osten des Landes zu den Lieblingsprojekten von Diktator Kim Jong Un. Gemeinsam mit seiner Tochter besucht er das menschenleere Gelände – und „ergötzt sich mit einem breiten Lächeln“.
Der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un hat Staatsmedien seines Landes zufolge ein riesiges Tourismusprojekt am Strand von Nordkorea besucht. Das Urlaubsressort im Osten sei „der erste große Schritt“ zur Entwicklung des Tourismus in Nordkorea, sagte Kim nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA. Er besichtigte das Projekt, das Teil des bestehenden Wonsan-Kalma-Entwicklungsprojektes im Osten von Nordkorea ist, den Angaben zufolge gemeinsam mit seiner Tochter Kim Ju Ae.
Kim habe sich an dem Projekt „mit einem breiten Lächeln ergötzt“, berichtete KCNA weiter. Bilder zeigten den Machthaber, wie er mit seiner Tochter am Strand entlang läuft und das ansonsten menschenleere Hotelprojekt besichtigt. Kim habe sich sehr zufrieden gezeigt, dass die Einrichtungen gebaut worden seien, „sodass sie wichtige externe, politische und kulturelle Veranstaltungen des Staates aufnehmen können“. Die Tourismusindustrie könne zu „regionaler Erneuerung und nationalem Wirtschaftswachstum“ beitragen, sagte Kim demnach.
Kim zeigte Experten zufolge in den ersten Jahren seiner Herrschaft großes Interesse an der Entwicklung der Tourismusindustrie, wobei das Wonsan-Kalma-Projekt zu seinen Lieblingsprojekten gehört. Im Februar waren rund hundert russische Touristen in Pjöngjang angekommen, die erste bekannte ausländische Touristengruppe in dem bis dahin abgeschotteten kommunistischen Land. Die Grenzen waren nach der Corona-Pandemie wieder durchlässiger geworden. Die Russen fuhren zu einem Skigebiet bei Wonsan.
Vor der Pandemie war Tourismus in Nordkorea beschränkt, nach Angaben von Reiseveranstaltern kamen etwa 5000 westliche Touristen pro Jahr in das Land, davon rund 20 Prozent aus den USA. Allerdings verboten die USA nach der Inhaftierung und dem Tod des US-Studenten Otto Warmbier Reisen nach Nordkorea. Die politischen und militärischen Verbindungen zwischen Nordkorea und Russland wurden seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine vor fast drei Jahren sehr verstärkt.