Nach dem Fund zahlreicher toter Kraniche am Kelbra-Stausee im Landkreis Mansfeld-Südharz nahe der Landesgrenze zu Thüringen scheint sich der Verdacht auf eine Vogelgrippe zu bestätigen. Ein erster Labortest auf Vogelgrippe war bei einem der Kadaver positiv. Das gaben die Thüringer Behörden bekannt. Eine zweite Probe wurde zur Bestätigung an das Friedrich-Loeffler-Institut auf der Insel Riems geschickt. Von dort werden am Samstag erste Ergebnisse erwartet. Fällt auch dieser Test positiv aus, gilt der behördliche Verdacht als bestätigt – mit möglichen weiteren Schutzmaßnahmen.
Als Reaktion auf den Befund wurden Desinfektionsschleusen rund um den Stausee und die Staumauer errichtet.
Mehr als 50 tote Kraniche
Mittlerweile wurden nach Angaben der Kreisverwaltung Mansfeld Südharz mehr als 50 tote Kraniche gefunden – überwiegend am Ufer und an der Staumauer. Andere sind sichtlich krank. Es besteht daher der Verdacht, dass die Tiere an der Vogelgrippe erkrankt sind. Das Landesamt für Verbraucherschutz in Stendal wurde eingeschaltet.
Auch in Thüringen wurde am Freitag ein toter Kranich gefunden. Wie das Kreisamt Kyffhäuser dem MDR mitteilte, hatte ein Landwirt ein Foto des Tieres gepostet.
Der Landkreis empfiehlt den Geflügelhaltern der Region, ihre Tiere im Stall zu halten. Um eine Ausbreitung des Virus zu verhindern, dürfen nach offiziellen Angaben nur Mitarbeiter des Veterinäramtes, der Talsperrenbetriebe und anderer Rettungsdienste das Gebiet um den Stausee und auch die Staumauer betreten. Außerdem wurden Desinfektionsschleusen eingerichtet.
Nachbarkreise in Thüringen informiert
Nach Angaben des Kreises haben Mitarbeiter des Veterinäramtes am Donnerstag einen Überblick über das Gebiet genommen und die ersten toten Tiere geborgen. Dies sei jedoch aufgrund der örtlichen Gegebenheiten schwierig, hieß es. Die angrenzenden Landkreise in Thüringen wurden informiert.
Die vom Naturpark Kyffhäuser für Samstag geplanten Kranichwanderungen wurden abgesagt.
Was ist Vogelgrippe?
Die Vogelgrippe wird umgangssprachlich auch Vogelgrippe genannt und ist eine hochansteckende Infektionskrankheit. Für den Menschen besteht im Allgemeinen keine Gefahr, es gelten jedoch strenge Schutzmaßnahmen, um eine Ausbreitung auf Nutztiere zu verhindern. Bestätigt sich der Verdacht, müssen die betroffenen Bezirke Auflagen wie Stallpflicht oder Sperrgebiete verhängen.