In einem zeitweise hitzigen Derby besiegte der 1. FC Kaiserslautern den Karlsruher SC mit 3:2 (1:0). Im ausverkauften Karlsruher Wildpark brachte Ivan Prtajin (11. Minute) die Gäste zunächst in Führung. Naatan Skyttä erhöhte nach der Pause auf 2:0 für den FCK, ehe der KSC durch Fabian Schleusener (58.) und Lilian Egloff (83.) den 2:2-Ausgleich erzielte. Marlon Ritter erzielte in der dritten Minute der Nachspielzeit den Siegtreffer zum 3:2 für den FCK. Es ist der erste Erfolg des FCK gegen den Nachbarn KSC seit Februar 2019.
KSC-Trainer Christian: Eichner „Wir haben zwei echte Misttore geschossen“
Trotz der Heimniederlage lobte KSC-Trainer Christian Eichner die Leistung seiner Mannschaft und bezeichnete das Spiel als „stabilstes Spiel der Saison“. Allerdings waren die beiden abgefälschten Torschüsse des FCK, die Eichner als „echt beschissene Tore“ bezeichnete, schwer zu verdauen. „Für mich waren das keine ernsthaften Chancen und zum Glück sind wir dabei geblieben. Am Ende haben wir das Spiel aber durch einen Passfehler verloren“, sagte der KSC-Trainer.
Prtajin per Hacke brachte Kaiserslautern in Führung
Im Vergleich zum 3:3 in Dresden vor der Länderspielpause KSC-Trainer Christian Eichner nahm keine Veränderungen in der Startelf vor. Zumindest auf einer Position veränderte Torsten Lieberknecht: Anders als beim 3:2-Sieg des FCK gegen Bochum startete Faride Alidou für nominellen Kapitän Marlon Ritter in der Offensive.
Von der ersten Spielminute an war in beiden Strafräumen einiges los: Ivan Prtajin scheiterte nach einem langen Ball der FCK-Abwehr nur an KSC-Keeper Christian Bernat. Keine zehn Minuten später konnte sich der FCK-Stürmer über den 1:0-Sieg freuen. Er war es, der den Distanzschuss von Mika Haas aus dem Rückraum mit der Ferse entscheidend abwehrte und den Ball in die linke Torecke lenkte (11. Minute). Es ist der achte Saisontreffer des Sommerneulings.
Die Pfälzer wollten sofort nachlegen: Fabian Kunze war bei seinem Abschluss in der 19. Minute nur Zentimeter vom 2:0 entfernt. Aber auch die Gastgeber hatten Ideen: Nach einem Querpass von Philipp Förster kam Marvin Wanitzek frei zum Schuss, traf den Ball aber nicht voll, sodass FCK-Torhüter Julian Krahl den Konter der Badener abwehrte.
Karlsruhe mit einer Doppelchance vor der Pause
In der letzten Viertelstunde vor der Pause setzte der KSC die Offensive enorm unter Druck: Ein wuchtiger Distanzschuss von Dzenis Burnic zwang Krahl zu einer Glanzparade und schickte den Ball knapp über die Latte. Gleich in der nächsten Szene gelangte der Ball nach einer Flanke zu Christoph Kobald, der sich durch den Strafraum der Red Devils bahnte und es zweimal versuchte, aber ebenfalls am herausstürmenden Krahl scheiterte. Zur Pause blieb es 1:0 für Kaiserslautern.
Drei Tore und ein „Monster-Tackling“ in der zweiten Halbzeit
Zehn Minuten nach Wiederanpfiff bauten die Gäste ihren Vorsprung aus: Der Schuss von Naatan Skyttä wurde von einem KSC-Verteidiger so stark abgefälscht, dass Torwart Bernat nicht mehr an den Ball kam und dieser direkt unter die Latte ging. Doch wie schon in der ersten Halbzeit hatten die Hausherren eine Antwort parat – und dieses Mal mit Erfolg: KSC-Stürmer Fabian Schleusener drückte einen Abpraller von Wanitzek in der 58. Minute sicher über die Linie. Nach einer knappen Stunde stand es aus badischer Sicht 1:2.
SWR Sport | 19.10. ab 21:45 Uhr
SWR Sport mit Fabian Schleusener vom Karlsruher SC
Fabian Schleusener, Stürmer des Karlsruher SC, ist zu Gast bei SWR Sport am Sonntag. Der gebürtige Freiburger ist kein gewöhnlicher Profi. Wir sprechen mit ihm über Fußball, Familie und Zukunftsängste.
Lauterns Luca Sirch verhinderte in der 74. Minute spektakulär den Ausgleich: Nach einem Querpass hatte Wanitzek aus spitzem Winkel die Möglichkeit zum 2:2, doch Sirch rettete den FCK mit einem „Monsterrutscher“. Über die gerettete Führung konnte sich der FCK jedoch nicht lange freuen, denn nur acht Minuten später erzielte Lilian Egloff den umjubelten 2:2-Ausgleich für die Gastgeber.
Marlon Ritter schießt den FCK zum Derbysieg
Die Schlussphase des hitzigen Derbys blieb spannend, der KSC war mutiger – doch den einigermaßen glücklichen Abschluss brachten die Gäste. Ausgerechnet FCK-Kapitän Marlon Ritter sorgte mit seinem zweiten Saisontor für den Auswärtssieg: Nach Balleroberung im Mittelfeld konterte der FCK die weit vorgerückten Gastgeber mustergültig. Ritter marschierte über das halbe Spielfeld und schloss aus 14 Metern rechts ab. Sein Flachschuss landete unhaltbar für KSC-Keeper Bernat im langen Eck. Der KSC konnte danach nicht mehr reagieren und so endete ein spannendes Derby mit einem Auswärtssieg für die Pfälzer.

Sieg im Derby beim KSC
FCK-Kapitän Marlon Ritter: Erst Bank, dann Kabine
Zunächst saß Ritter 84 Minuten lang auf der Bank, dann erzielte der Kapitän des 1. FC Kaiserslautern den Siegtreffer zum 3:2-Sieg im Derby beim Karlsruher SC.
Zusammenstöße zwischen Fans im Stadion
Nach dem Schlusspfiff kam es auf den Rängen zu Ausschreitungen. Karlsruher Fans versuchten am Zaun des Gästeblocks mit FCK-Anhängern zu streiten. Danach kam es zu Schlägereien. Der Polizei gelang es schließlich, die Lage zwischen den verfeindeten Lagern zu beruhigen. Mehrere Polizeibeamte seien verletzt worden, sagte ein Pressesprecher der Karlsruher Polizei. „Über das genaue Ausmaß der Verletzungen ist noch nichts bekannt.“ Mehrere Personen seien festgenommen worden, hieß es.
FCK gegen Nürnberg, KSC bei Fürth
Dank des Auswärtssiegs liegt der FCK nun zumindest bis zu den Sonntagsspielen mit 18 Punkten auf dem vierten Platz. Karlsruhe hingegen verpasst den Sprung und bleibt mit 15 Punkten auf dem siebten Platz. Der KSC trifft am 10. Spieltag auswärts auf die Spielvereinigung aus Fürth (Freitag, ab 18:30 Uhr im Audiostream auf Sportschau.de). Der FCK empfängt am Sonntag nächster Woche den Tabellen-15. aus Nürnberg (ab 13:30 Uhr im Audiostream auf Sportschau.de)