Berlin – Ein moderner Panzer Leopard 2 kostet mehr als 20 Millionen Euro. Allerdings kosten die Drohnen, die es zerstören können, nur ein paar Zehntausend Euro. Wird diese einfache Tatsache unser Untergang in der Konfrontation mit Putin sein?
In einem Gastbeitrag für die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ kritisieren zwei Spitzenökonomen die deutsche Aufrüstung. Ihr Vorwurf: Die Bundesregierung Ich habe – richtigerweise – den Militärhaushalt massiv erhöht. Aber allzu oft endeten die Investitionen in Technologien, die auf dem modernen Schlachtfeld nicht mehr benötigt wurden.
„Wenn wir den aktuellen Weg fortsetzen würden, wäre die Gefahr groß, dass wir große Summen in veraltete Systeme mit begrenztem Kampfwert investieren würden“, sagten Niall Ferguson (61) von der Stanford University und Moritz Schularick (50), Präsident des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW).
Am Sonntag war Moritz Schularick zu Gast in der ARD-Show „Caren Miosga“.
▶︎ Konkret beziehen sich die Experten auf die Ukraine, die allein in diesem Jahr voraussichtlich rund 4 bis 5 Millionen Einwohner zählt Drohnen    wird produzieren. Das Mini-Inventar der Bundeswehr    (600 Drohnen) würden im Kriegsfall allerdings nur für wenige Tage reichen.
Die Experten kritisieren außerdem:
▶︎ Die Produktion im Verteidigungsindustrie stockt. Noch immer wird oft nur in einer Schicht gearbeitet – statt in drei Schichten rund um die Uhr. Innerhalb Europas verfügt jedoch nur Deutschland über die industrielle Basis, um die notwendigen Ziele zu erreichen.
▶︎ Investitionen fließen in die falschen Bereiche. Seit 2022 landeten mehr als 90 Prozent davon in Panzern, Schiffen und Flugzeugen. Lediglich ein Prozent des Budgets verbleibt für Forschung und Entwicklung.
Bundeswehrpanzer Leopard 2 während einer Übung in Litauen
Das harte Urteil der Experten: Ohne staatliche Koordinierung werden die selbst gesteckten Aufrüstungsziele scheitern. Milliarden Steuergelder würden in Rüstungen fließen, die die Bundeswehr nicht stärker machen würden.
Ihre Forderung daher: Deutschland muss seine Aufrüstung jetzt massiv beschleunigen. Ein zentrales Gremium – genannt „Defense Industrial Board“ – soll zivile und militärische Unternehmen miteinander vernetzen. Sollten weitere Mittel benötigt werden, könnten europäische Verteidigungsanleihen ausgegeben werden. Der Maßnahmenkatalog sei „eine lebenswichtige Aufgabe für die Sicherheit des Kontinents“.
