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Tom Pokel macht sofort klare Aussagen

Die Lions Frankfurt verpflichten mit Tom Pokel einen Routinier. Er will pflanzen und gießen – er verspricht aggressives Eishockey. Passenderweise ist sein erstes Spiel das heiße Derby.

Tom Pokel ist neuer Trainer in Frankfurt.
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Tom Pokel hat viel Erfahrung, aber wenig Zeit. Letzten Donnerstag gemacht Der neue Trainer der Lions Auf dem Weg von den USA nach Frankfurt zog er am Freitag in seine neue Wohnung ein und machte sich direkt an die Arbeit. Treffen am Samstag, Training am Sonntag, Medienrunde am Montag. Der 48-Jährige absolvierte zuvor zwei Trainingseinheiten mit der Mannschaft Wahrnehmung sagte: „Ich habe einen sehr positiven Eindruck. Die Jungs haben zwei harte Einheiten abgeliefert.“

Das müssen sie schließlich, denn am Freitag findet Pokels erstes Spiel bei den Löwen statt – und zwar im Derby gegen Mannheim. „Wir wollen uns alle gut präsentieren, jeder muss sein Bestes geben. Eine bessere Prüfung könnte ich mir nicht wünschen“, sagte Pokel. Insbesondere: Pokels letztes DEL-Spiel als Trainer von Straubing fand ausgerechnet in Frankfurt statt. „Das ist wahrscheinlich Schicksal“, sagte er. Neben Straubing betreute der US-Amerikaner unter anderem auch die Bietigheim Steelers und die Vienna Capitals. Aufgrund seiner vielen Stationen hat sein Deutsch auch einen schwäbischen, bayerischen oder österreichischen Touch. Er hofft nun, Hessen bald eingliedern zu können.

Pokel will aggressiv spielen

Der neue Mann sprach am Montag mehr als eine halbe Stunde in dialektlastigem, aber fließendem Deutsch. Oftmals tupfte er Englisch in die Kernaussagen ein: „Es gibt 25 Führer, nicht 25 Passagiere!“ Mit anderen Worten: Unter Pokel sollte jeder ein Anführer und niemand ein Mitläufer sein. Eishockey, so machte Pokel deutlich, solle auch Unterhaltung für die Zuschauer sein. Seine Marschroute ist daher klar: Die Löwen sollen schneller, aggressiver und attraktiver spielen. „Mehr Druck auf die Scheibe“ lautet die Devise. Der Gegner sollte möglichst wenig Zeit und Raum haben.

Diese klaren Ansichten sollen bereits bei der Mannschaft angekommen sein. Jan Barta, der Sportdirektor, berichtete von seinen Eindrücken aus den ersten Einheiten: „Er hat eine klare Linie, die er auch auf dem Eis lebt. Die Einheiten hatten auch eine gewisse Härte.“ Pokel sollte nach der Entlassung von Tom Rowe der Wunschkandidat der Lions gewesen zu sein. Natürlich seien im weiteren Verlauf der Gespräche auch Alternativen in Betracht gezogen worden, berichtete Barta. Doch dann kam der Startschuss aus den USA. Und seitdem pendelt der neue Trainer nur noch zwischen seiner Wohnung und der Eishalle.

„Absoluter Traumkandidat“

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Barta und Pokel kennen sich vom gemeinsamen Spielen und dem ein oder anderen Smalltalk. Der Sportdirektor konnte am Montag zudem bekannt geben, dass die Lions nicht nur die Trainerposition ändern können, sondern bei Bedarf auch Verstärkungen in den Kader aufnehmen können. Dem Team gelang es zuletzt nicht oft genug, seine Klasse unter Beweis zu stellen. Das Team liegt derzeit auf dem drittletzten Platz in der DEL. Vor allem die 0:8-Heimniederlage gegen Ingolstadt war ein echter Nackenschlag, wenn auch zuletzt nicht der einzige.

Für den Neuen sind Entwicklungsarbeiten erforderlich. „In unserer Situation sollten die Jungs gefördert werden. Wir sind uns alle einig, dass die Mannschaft Potenzial hat. Manches müssen wir pflanzen, anderes bewässern. Dann wollen wir zusammenwachsen“, sagte Pokel. Bei seinem ersten öffentlichen Auftritt konnte man zumindest den Eindruck gewinnen, dass Pokel genau der richtige Gärtner für das zarte Pflänzchen der Hoffnung bei den Lions sein könnte.

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