Duisburg. Nach dem Tod zweier deutscher Schülerinnen auf einem Klassenausflug in die Toskana kann sich die Fahrerin des Unfallwagens nach eigener Aussage an nichts mehr erinnern. Bei der Befragung durch die italienischen Behörden in der Stadt Lucca gab die 44-Jährige an, Gedächtnislücken zu haben. Ihre Anwälte brachten daraufhin die Möglichkeit ins Spiel, dass die Frau während der Fahrt einen Ohnmachtsanfall erlitten haben könnte. Dies soll nun durch eine ärztliche Untersuchung geklärt werden. Ein Alkohol- und Drogentest fiel negativ aus.
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Gegen die gebürtige Brasilianerin, die seit einiger Zeit in Italien lebt, wird nun wegen eines Verkehrstodes ermittelt. Bei ihrer tödlichen Fahrt am Mittwochabend raste sie mit ihrem Geländewagen durch die Innenstadt des Badeortes Lido di Camaiore am Mittelmeer. Auf einem Gehweg verletzte sie dabei zwei 17 und 18 Jahre alte Schülerinnen aus Duisburg tödlich. Anschließend wurde sie unter Hausarrest gestellt. Die Staatsanwaltschaft forderte nun, dass die Frau eine elektronische Fußfessel trägt.
Schock und Trauer in Duisburg
Die rund 80-köpfige Gruppe aus Duisburg-Mitte kehrte am Freitag in die Heimat zurück. Angehörige nahmen die Schüler und Lehrer in Empfang. Auch Psychologen und Seelsorger wurden den Jugendlichen und jungen Erwachsenen zugeteilt, wie eine Sprecherin der Bezirksregierung Düsseldorf schilderte. In der Gemeinde Camaiore – 1200 Kilometer südlich von Duisburg – gab es eine Schweigeminute.
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Die Trauer und der Schock an der Gesamtschule sind riesengroß.
Quelle: Christoph Reichwein/dpa
Bei dem tödlichen Unfall wurden sieben Menschen verletzt, darunter eine weitere deutsche Schülerin. Sie werde noch immer in einem Krankenhaus in Italien behandelt, sagte die Sprecherin der Bezirksregierung. Über ihren Gesundheitszustand konnten keine Angaben gemacht werden. Unter den Verletzten waren auch drei Urlauber aus Frankreich. Nach Angaben vom Donnerstag schwebte eine Frau in lebensbedrohlichem Zustand.
Unfallfahrer wird von zwei Rechtsanwälten vertreten
„Unserer Mandantin ist das Geschehen nicht gleichgültig“, sagten die Verteidiger Massimo Landi und Nicola Bonuccelli. Sie könne sich allerdings an nichts erinnern. Zeugen hatten bereits berichtet, dass die Frau unmittelbar nach dem Unfall geistesabwesend herumgestanden habe. Nach den bisherigen Ermittlungen fuhr die Brasilianerin nach dem Frontalzusammenstoß mit den beiden Deutschen noch etwa 250 Meter weiter, ohne ihre Geschwindigkeit zu reduzieren. Sie verletzte dabei weitere Fußgänger, bevor sie mit mehreren Autos zusammenstieß. Von dem Unfall ist nun auch ein Video aufgetaucht.
Parallel zu den Ermittlungen in Italien stand in NRW die Unterstützung der Betroffenen im Vordergrund. „In den kommenden Tagen wird es Angebote für Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte geben, die Trauer in der Schulgemeinschaft zu verarbeiten“, teilte die für die Schulaufsicht zuständige Bezirksregierung mit. Ob es eine Trauerfeier geben wird, war unklar. Am Montag soll der Unterricht wieder beginnen.
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RND/dpa