Tübingen (Baden-Württemberg) – Ihr Biss ist schmerzhaft und ihr Gift kann tödlich sein. Die Spinne hat in ihrer Heimat bereits Dutzende Todesfälle verursacht. Nun wurden erstmals mehrere Exemplare in Deutschland gefunden.
In einem Keller in Tübingen befindet sich eine Gruppe von 20 der giftigen Menschen Tiere eingebettet. Es geht um die chilenische Einsiedlerspinne. Aber sie ist offensichtlich recht kontaktfreudig.
So wurden die Spinnen entdeckt
Ein Handwerker befand sich im Keller des Morgenstelle-Hörsaalzentrums der Universität Tübingen (Baden-Württemberg) war beschäftigt, als er zum ersten Mal eine Spinne bemerkte. Der Mann machte ein Foto des Tieres. Der „Schwäbisches Tagblatt“ berichtete zuerst über den Fund.
Über einen Umweg gelangte das Bild zum Spinnenexperten Hubert Höfer im Naturkundemuseum Karlsruhe. Er reiste sofort nach Tübingen, kletterte in den Keller und fand mehrere Loxosceles laeta, der lateinische Name für die chilenische Einsiedlerspinne.
Die giftigen Spinnen krochen durch einen Keller der Universität Tübingen
So kamen die Tiere nach Deutschland
Eigentlich kommt die Spinne nur in Südamerika vor. „Allerdings wird die Art häufig verschleppt und mittlerweile auch in zahlreichen Ländern außerhalb Südamerikas entdeckt“, sagt Höfer. Loxosceles laeta wurde in Deutschland noch nie gesichtet. Nach Europa gelangte sie nur einmal: In Helsinki (Finnland), ebenfalls im Keller einer Universität, lebt seit 1963 eine kleine Kolonie dieser Spinnen.
Die Spinnen wurden im Keller des Hörsaalzentrums der Universität Tübingen entdeckt. Täglich lernen dort Tausende Studierende
Das Ziel in Tübingen ist nun, dies zu verhindern Spinnen zu Hause werden. Die Universität will die gruseligen Krabbeltiere loswerden. Höfer zum Tagblatt: „Das ist das erste Mal, dass ich die Bekämpfung einer Spinnenart empfehle.“ Die Tiere sollten mit Klebefallen gefangen werden.
Bisse können tödlich sein
Die chilenische Einsiedlerspinne gilt als menschenscheu und ist nachtaktiv. Nach Angaben der Universität Tübingen sind Bisse selten. Kommt es zu einem Biss, ist eine ärztliche Behandlung notwendig. In seltenen Fällen kann es zu Nekrosen (schweren Gewebeschäden) kommen. Das injizierte Gift kann zum Tod durch Leberversagen führen. Die chilenischen Gesundheitsbehörden zählten über einen Zeitraum von zehn Jahren 43 Todesfälle. Dies soll in Deutschland verhindert werden.
