(Motorsport-Total.com) – Am Donnerstag vor dem Großen Preis der USA in Austin standen McLarens „Papaya-Regeln“ erneut im Fokus: Nach dem Kontakt zwischen Lando Norris und Oscar Piastri in Singapur kam es zu internen Diskussionen, in denen Norris „zur Verantwortung gezogen“ wurde und die Konsequenzen tragen muss.
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Max Verstappen lächelt über McLarens Papaya-Regeln
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Weltmeister Max Verstappen hat dafür offenbar wenig Verständnis und spricht sich wie üblich offen gegen die Konkurrenz aus. Der Red-Bull-Pilot ist der Meinung, dass McLaren die Situation für sich selbst unnötig kompliziert gemacht hat. „Wenn man die Tür auch nur einen Spaltbreit offen lässt, wie Oscar es in Singapur getan hat, kann so etwas passieren“, sagt er.
„Andererseits haben sie sich das aber auch ein Stück weit selbst zuzuschreiben, weil sie so sehr versuchen, mit bestimmten Maßnahmen alles ganz beim Alten zu halten.“ Das bedeutet: Aus Verstappens Sicht ist es unmöglich, einen WM-Kampf vollständig zu managen – und ebenso unmöglich, durch Eingriffe von der Boxenmauer aus völlige Fairness zu gewährleisten.
„Ein Titelkampf ist nie hundertprozentig fair“, sagt der Niederländer. „Manchmal hat man einen schlechten Boxenstopp, manchmal geht der Motor kaputt. Ich glaube nicht, dass man das wirklich kompensieren kann. McLaren sieht das natürlich anders, aber das ist meine Meinung.“
Verstappen: „Geraten Sie nicht in so eine Situation“
„Es ist sehr schwierig – und das führt manchmal zu Frustration.“ Mit dieser Meinung ist Verstappen nicht allein: Ferrari-Teamchef Fred Vasseur konnte sich einen kleinen Seitenhieb auf die „Mango-Regeln“ des britischen Traditionsteams nicht verkneifen.

Würde Max Verstappen einen Teambefehl annehmen, wie es WM-Spitzenreiter Piastri nach Norris‘ verpatztem Boxenstopp in Monza tat? „Nein, aber dann wären wir in der Punktewertung wahrscheinlich sowieso nicht so nah beieinander“, grinst der 28-Jährige.
Er ist davon überzeugt, dass der Rückstand auf seinen Teamkollegen deutlich größer wäre, als es derzeit zwischen Norris und Piastri der Fall ist. „Dann wäre die Angelegenheit automatisch erledigt. Man muss nur sicherstellen, dass man gar nicht erst in eine solche Situation gerät.“
Der Niederländer ist sich sicher, dass es bei Red Bull keine vergleichbare Regelung geben würde, schon gar nicht, wenn sein Vater Jos Verstappen Teamchef wäre. „Ja, es gäbe überhaupt keine Regeln“, lacht der Weltmeister. „Du musst nur Gas geben! Ich weiß genau, wie mein Vater tickt.“