„Was zum Teufel ist los mit euch?“
Till Lindemanns Einladung zum Opernball löst Empörung aus
Aktualisiert am 9. Oktober 2025Lesezeit: 2 Minuten

Ein Name auf der Gästeliste des Leipziger Opernballs löst im Vorfeld heftige Debatten aus. Die Entscheidung wird in sozialen Netzwerken kritisiert.
Knapp drei Wochen vor den Festspielen wirft die Einladungsliste für den Leipziger Opernball 2025 erste Schatten. Einer der angekündigten VIP-Gäste – der Musiker Till Lindemann – steht im Mittelpunkt einer Kontroverse, die sich zunehmend in der öffentlichen Debatte widerspiegelt.
Am 25. Oktober feiert die Veranstaltung ihr 30-jähriges Jubiläum unter dem Motto „Bienvenidos, Andalucía“. Erwartet werden rund 2.000 Gäste, darunter rund 40 Persönlichkeiten aus Gesellschaft, Politik und Kultur. Neben bekannten Namen wie David Garrett, Claudia Obert, Jenny Elvers, Richy Müller und Jördis Triebel ist auch Rammstein-Frontmann Lindemann eingeladen – als gebürtiger Leipziger Teil des lokalen Bezugs.
Die Erwähnung seines Namens als Ehrengast löste jedoch sofort Kritik aus. Hintergrund sind Vorwürfe aus dem Jahr 2023, als mehrere Frauen Lindemann Übergriffe rund um Konzerte und Backstage-Bereiche vorwarfen. Der Sänger bestritt alle Vorwürfe. Die Berliner Staatsanwaltschaft stellte die Ermittlungen mangels ausreichender Beweise ein. Dennoch dauert die gesellschaftliche Debatte um ihn bis heute an.
Insbesondere auf Instagram äußern Nutzer ihre Ablehnung deutlich. Ein Beitrag des offiziellen Opernball-Accounts enthält Kommentare wie „Lindemann als Ehrengast?! Peinlich!“, „Eine Schande für den Opernball“ oder auch: „Was zum Teufel ist los mit dir?“
Der Veranstalter, die Opernball Leipzig Production GmbH, reagierte mit einer Stellungnahme auf die öffentliche Empörung. Eine Sprecherin erklärte gegenüber dem Portal „Tag24“, dass Lindemann nicht vom Organisationsteam selbst, sondern von der Fenger Group, einem unabhängig agierenden Sponsor, eingeladen worden sei. Sie wies auch auf die verfassungsrechtliche Bedeutung der Unschuldsvermutung hin: „Es gilt die Unschuldsvermutung – ein grundlegender Verfassungsgrundsatz, der für jeden Menschen unabhängig von der öffentlichen Meinung oder medialen Darstellung gilt.“
Weiter wurde betont, dass der Ball kein Ort für moralische Bewertungen sei. Die Veranstalter verstehen sich nicht als Instanz zur Beurteilung individueller Lebensentwürfe oder künstlerischer Karrieren. Vielmehr verstehe man sich als Plattform für „Offenheit, Vielfalt und Dialog“, sagte die Sprecherin. Die Veranstaltung soll Menschen zusammenbringen – unabhängig von Mediendiskussionen oder persönlichen Meinungen.