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Tiere schwimmen in der Adria und grasen in Gärten

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Vor einigen Jahren gab es nur selten Sichtungen dieser Tiere. Jetzt schwimmen sie in Rudeln im Meer und ziehen in städtische Gebiete.

Kroatien – Mitten im kristallklaren Wasser der Adria taucht plötzlich ein ungewöhnlicher Schwimmer auf. Kroatien kämpft derzeit mit einer regelrechten Tierplage, die vielen Badegästen Angst macht. Doch damit nicht genug: Mittlerweile dringen die Tiere auch in Gärten ein. Eine Herde Wildschweine paddelt ruhig der Küste entgegen. Was wie eine Szene aus einem Naturfilm aussieht, ist in Kroatien längst Realität. Das Phänomen tritt in mehreren Küstenregionen auf. Aber: Wie im Mai ist es kein Hai, der auch an der Küste seine Kreise zog.

Kroatien wird derzeit von einer Tierplage heimgesucht. © Hölling/imago

In Stara Mokošica, einem Vorort von Dubrovnik, erlebte ein Bewohner eine böse Überraschung. Eine Wildschweindame schlenderte ungeniert in seinen Garten. „Ich war schockiert, weil ich nicht erwartet hatte, dass sie keine Angst vor Menschen hatten“, sagte er Morski.hr. Seine Anrufe zeigten keine Wirkung: „Ich rief an, aber sie benahm sich, als wäre sie zu Hause, ging weg und verschwand“, heißt es weiter.

Kroatiens schwimmende Eindringlinge: Wildschweine erobern die Adria

Ein ganzes Rudel Wildschweine sorgte vor der Küste von Mali Lošinj für Aufsehen. Zielstrebig schwammen die Tiere in Richtung Velopin, einem Stadtteil von Mali Lošinj. Für den Borstenfisch ist das kein Problem, denn er kann bis zu zwölf Stunden am Stück schwimmen und dabei 27 Kilometer zurücklegen Morski.hr gemeldet. Vor einigen Monaten sorgte ein klebriges Tier an der Adria für Aufsehen.

In Rabac an der Küste Istriens filmten verängstigte Touristen und Einheimische die schwimmenden Eindringlinge. Das von IstraMet auf Facebook veröffentlichte Video zeigte deutlich ein im Meer schwimmendes Wildschwein und erhielt zahlreiche Kommentare: „Wie schön sich die Wildschweine an das Zusammenleben mit uns Menschen angepasst haben, so viele davon gab es in Istrien noch nie“, kommentierte ein Nutzer so Jutarnji-Liste gemeldet.

Die Stadt Pula habe bereits die Erschießung der Tiere angekündigt, nachdem diese sogar im Stadtzentrum gesichtet worden seien und die Bewohner Angst vor ihnen hätten, heißt es. Auf der Halbinsel Pelješac sollen Wildschweine ganze Weinberge verwüstet haben. Der Schaden an den Plantagen sei so massiv, dass sogar ein berühmter Winzer der Region Klage eingereicht habe, heißt es Slobodna Dalmacija Zusätzlich.

Während die Tiere in manchen Regionen an Land gejagt werden dürfen, herrscht im Meer eine rechtliche Grauzone. Das Meer gehört zu keinem Jagdrevier, weshalb die Jagd auf schwimmende Wildschweine nicht gestattet ist. Denn das Meer ist kein Jagdrevier für Jäger, auch wenn es an ein Jagdrevier angrenzt. Daher ist es niemandem gestattet, die Tiere im Meer zu jagen oder zu fangen. (Quellen: Morski.hr, Jutarnji List, IstraMet, Slobodna Dalmacija) (lu)

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