Stand: 10. November 2025 8:31 Uhr
Die Stadt Oldenburg befürchtet den Einsturz einer Tiefgarage unter einer vierspurigen Hauptstraße. Es besteht akute Gefahr. Das geht aus internen Unterlagen hervor, die der NDR Niedersachsen einsehen konnte.
Sollte die städtische Tiefgarage mit 500 Stellplätzen nicht umgehend mit zusätzlichen Stahlstützen gesichert werden, muss die Straße darüber gesperrt werden. Auch die angrenzende Bebauung sei gefährdet, heißt es in dem Papier. Davon betroffen sind offenbar das neue Oldenburger Stadtmuseum, das sich noch im Bau befindet, und das benachbarte Horst-Janssen-Museum, das in diesem Monat sein 25-jähriges Jubiläum feiert. Betroffen sind auch Wohn- und Gewerbebauten auf der gegenüberliegenden Straßenseite.
Hier befindet sich die einsturzgefährdete Tiefgarage
Seit 2019 ist das Parken verboten
In der zweistöckigen Tiefgarage in der Oldenburger Innenstadt ist das Parken seit Jahren nicht mehr gestattet. Nur in einem kleinen Bereich vermietet ein nahegelegenes Hotel noch Parkplätze an Gäste. Allerdings sind 425 Plätze aus Sicherheitsgründen geschlossen und die Obergrenzen werden gestützt.
Gefahr offenbar massiv unterschätzt
Wie gefährlich die Lage geworden ist, wurde offenbar massiv unterschätzt und Sicherheitsmaßnahmen verzögerten sich offenbar. Bereits im Mai hieß es in einer Sonderprüfung: „Die grundlegende Sanierung der Tiefgarage am Stadtmuseum ist nicht mehr aufschiebbar.“ Besonderes Augenmerk wird auf die Decke zwischen den beiden Parkebenen gelegt. Offenbar müssen nun sofort weitere „Abhörmaßnahmen“ ergriffen werden. Nur durch den kurzfristigen Einbau einer „aussteifenden Stahlkonstruktion“ konnte eine Sperrung der darüber liegenden Straße „Am Stadtmuseum“ vermieden werden.
Wöchentliches Beobachtungsintervall
Die Stadtverwaltung kündigte im Mai auf ihrer Homepage eine grundlegende Sanierung an. Fertigstellung: Frühestens 2029. Mittlerweile soll ein „mindestens wöchentliches Beobachtungsintervall“ offenbar das Schlimmste verhindern.
Kein Spielraum mehr für die Verwaltung
Die aktuelle Einschätzung, die die Stabilität des Gebäudes akut gefährdet sieht, lässt der Verwaltung keinen großen Spielraum mehr. Die Stadtverwaltung schätzte vor Jahren, dass eine Komplettsanierung mehr als 44 Millionen Euro kosten würde. Es wurde noch nicht in Angriff genommen. Ein einfaches Auffüllen der Tiefgarage mit Beton oder Sand dürfte nicht möglich sein, da das Gewicht den Untergrund so stark belasten würde, dass es zu einem großflächigen Absinken der Tiefgarage kommen könnte.


