Der CSU-Politiker Thomas Pardeller wurde vor einem Münchner Club mit Kokain gefunden. Der 37-Jährige gibt einen „riesigen Fehler“ zu. Sein Ortsverband verteidigt ihn – und betont gleichzeitig, dass er sich weiterhin für eine „restriktive Drogenpolitik“ einsetzt.
Trotz Drogenvorwürfen hält die CSU in der Gemeinde Neubiberg bei München an der Seite ihres Bürgermeisters und will mit ihm im Kommunalwahlkampf antreten. „Wir halten an seiner Nominierung als Bürgermeisterkandidat für Neubiberg fest und stehen unserem Bürgermeister in den aktuell schwierigen Zeiten voll und ganz zur Seite“, erklärte der Ortsverband.
Thomas Pardeller wurde in München von der Polizei mit Drogen erwischt. Ihm wird der Besitz von 0,2 Gramm Kokain vorgeworfen. In einer ersten Aussage der Polizei hieß es, Pardeller habe „das Schiff nicht aufgeben wollen“ und die Beamten hätten den 37-Jährigen daraufhin „zu Boden gebracht, ihm Handschellen angelegt und ihn in ein Büro gebracht“.
In einem persönlichen Statement schrieb er: „Ich habe einen riesigen Fehler gemacht, eine riesige Dummheit. Ich wurde mit einer kleinen Menge Kokain vor einer Münchner Disco erwischt. Ich bedauere diesen Fehler zutiefst und entschuldige mich bei allen Menschen, die mir vertrauen und mich persönlich und beruflich unterstützen.“
Auch private Probleme machte er nach Trauerfällen innerhalb der Familie öffentlich. Er wolle nun eine Zeit der Aufarbeitung nutzen, „um mit neuer Kraft, Demut und Klarheit zurückzukehren“, kündigte er an.
„Der Ortsverein unterstützt eine restriktive Drogenpolitik“
Der örtliche Verband sagte: Pardeller habe „in einem Moment der Schwäche“ und während einer „Krise seines Privatlebens“ einen Fehler gemacht. Das steht außer Frage. „Ein Fehler, für den keine schwere Strafe zu erwarten ist und ein Fehler, mit dem er niemandem außer sich selbst geschadet hat.“ Entscheidend für die Partei sei vor allem seine „hervorragende Arbeit als Bürgermeister und sein beispielloser Einsatz für das Wohl unserer Gemeinde Neubiberg“.
Weiter hieß es: „Auch der Ortsverein unterstützt eine restriktive Drogenpolitik.“ Allerdings wolle man „einen Mitmenschen in einer privaten Krise“ unterstützen und ihn nicht fallen lassen. Wer die Verantwortung für seine individuellen Fehler übernimmt, verdient eine zweite Chance.
Letztlich liegt die Entscheidung beim Wähler. „Wir als Gemeinderat fordern, dass einem Bürgermeister, der ein hervorragender Fachmann und vorbildlicher Mensch ist, dieser persönliche Fehltritt verziehen wird.“
Wie die Gemeinde Neubiberg auf ihrer Website mitteilt, ist der Bürgermeister derzeit krankgeschrieben. Sein Stellvertreter Kilian Körner wird die Amtsgeschäfte leiten – „bis auf Weiteres“. Die Kommunalwahlen in Bayern finden am 8. März 2026 statt.
dpa/jho