Michael Burry, bekannt aus dem Film „The Big Short“, kehrt zum ersten Mal seit April 2023 zu X zurück – mit einer kryptischen Warnung an die Märkte.
In seinem neuen Beitrag schreibt der Investor, dass es manchmal besser sei, eine Blase einfach auszusitzen, anstatt dagegen zu wetten: „Der einzige gewinnende Schachzug ist, nicht zu spielen.“
Damit schärft Burry sein Image als pessimistischer Marktbeobachter – ganz düster sind seine Prognosen als Investor aber nicht.
Michael Burry ist zurück – und zwar mit einem Paukenschlag. Der Investor, der durch den Film „The Big Short“ bekannt wurde, meldete sich am Donnerstag zum ersten Mal seit April 2023 auf X (ehemals Twitter) zu Wort. Er postete ein Standbild aus dem Film, auf dem der Schauspieler Christian Bale, der Burry spielt, ungläubig auf eine Leinwand starrt.
Er schrieb: „Manchmal sehen wir Blasen. Manchmal kann man etwas dagegen tun. Und manchmal besteht der einzige Weg zu gewinnen darin, überhaupt nicht zu spielen.“ Der angepinnte Beitrag deutet darauf hin, dass Burry derzeit eine Blase bzw. spekulative Übertreibung am Markt erkennt, sich aber bewusst nicht dagegen positioniert, weil er offenbar keine wirksame Möglichkeit sieht, davon zu profitieren.
Ein großer Teil des aktuellen Marktbooms wird durch den Hype um Künstliche Intelligenz (KI) vorangetrieben – insbesondere durch die Aktienkursgewinne großer Tech-Unternehmen wie Nvidia. Die Aktien des Chipherstellers stiegen seit Anfang 2023 um über 1.200 Prozent, erreichten diese Woche einen Marktwert von fünf Billionen US-Dollar und trugen maßgeblich dazu bei, dass der S&P 500 und der Nasdaq 100 zuletzt neue Rekordhochs erreichten.
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Burry hatte eine US-Immobilienblase vorhergesagt
Burry änderte auch seinen Profilnamen in „Cassandra Unchained“, eine Anspielung auf die Figur der griechischen Mythologie, die wahre Prophezeiungen machte, denen aber niemand glaubte. In seiner neuen Biografie heißt es: „Einer, der bereit ist, sein Wissen zu teilen.“
Zu Ehren seiner Rückkehr nach
Michael Burry ist vor allem dafür bekannt, dass er Mitte der 2000er Jahre den Zusammenbruch der US-Immobilienblase vorhersagte und enorm davon profitierte. Seine konträre Wette wurde später in dem Buch und dem Film The Big Short verewigt.
Er ist in Finanzkreisen auch dafür bekannt, dass er regelmäßig vor Marktcrashs und Rezessionen warnt, dass er schon früh in Gamestop investiert hat – lange bevor die Aktie zum Meme-Phänomen wurde – und dass er gegen Tesla (von Elon Musk), den Cathie Wood’s Ark Fund, Apple, Halbleiteraktien wie Nvidia sowie gegen den S&P 500 und den Nasdaq 100 gewettet hat.
Besonders im Sommer 2021 schlug Burry Alarm: Er sprach von der „größten Spekulationsblase aller Zeiten – in allem“ und warnte Käufer von Meme-Aktien und Kryptowährungen vor der drohenden „Mutter aller Crashs“.
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Burrys Überzeugungen haben sich geändert
Seine düsteren Vorhersagen blieben Elon Musk nicht verborgen, der sie Ende 2021 spöttisch als „defekte Uhr“ bezeichnete. Anfang 2023 sorgte Burry erneut für Schlagzeilen, als er mit einem einzigen Wort auf X (ehemals Twitter) eine klare Botschaft an die Märkte sendete: „Verkaufen.“ Kurz darauf verstummte sein Account mit über 1,4 Millionen Followern jedoch.
Im zweiten Quartal dieses Jahres war Burry jedoch deutlich optimistischer: Sein Hedgefonds Scion Asset Management tauschte Put-Optionen auf sechs Aktien gegen Call-Optionen auf neun Aktien – laut jüngstem Portfolio-Update mit einem Nominalwert von 186 Millionen US-Dollar (Puts) gegenüber 522 Millionen US-Dollar (Calls).
Ende März hielt Scion sieben Positionen – darunter Put-Optionen auf Alibaba, JD.com und Nvidia sowie eine direkte Beteiligung an Estée Lauder. Drei Monate später war das Portfolio auf 15 Positionen angewachsen, darunter Call-Optionen und direkte Beteiligungen an Estée Lauder und Lululemon sowie Calls an Alibaba, JD.com und VF Corporation.
„Er ist von einem starken Glauben an einen Branchencrash zu einer breiten Wette auf eine Fortsetzung der Börsenrallye übergegangen“, sagte Peter Mallouk, Präsident und CEO von Creative Planning, im August gegenüber BUSINESS INSIDER (BI). Scion Asset Management reagierte nicht sofort auf eine Bitte um Stellungnahme.
 
			 
					

