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Testspiel: Tuchels England zu gut für Wales – auch ohne Bellingham und Kane

Testspiel: Tuchels England zu gut für Wales – auch ohne Bellingham und Kane

Stand: 9. Oktober 2025 22:48 Uhr

Harry Kane ist verletzt, Jude Bellingham ist nicht nominiert – doch das England von Thomas Tuchel überzeugte beim 3:0 (3:0)-Testspielsieg gegen Wales auch ohne seine beiden besten Fußballer.

Es waren 121 Sekunden vergangen, als die Fernsehkameras im Freundschaftsspiel gegen Wales zum ersten Mal Englands Trainer Thomas Tuchel festhielten. Tuchel zuckte zusammen, einmal, zweimal, die Hände zu Fäusten geballt. Er feierte Englands Führungstreffer. Morgan Rogers erzielte den Treffer mit einem Flachschuss aus kurzer Distanz. Für den 23-jährigen Rogers war es das erste Tor in seinem neunten Länderspiel.

So lief es an diesem Abend: Auf dem Platz dominierten Tuchels Engländer das Spiel, ließen Ball und Gegner laufen. Irgendwann haben sie eine Lücke entdeckt oder Wales hat einen Fehler gemacht – beides ist passiert. So fielen die Ziele. Früher oder später waren die Kameras immer auf Tuchel gerichtet.

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So war es, als England in der 11. Minute das 2:0 erzielte: Rogers bereitete das Tor mit einer halbhohen Flanke vor, die durch den walisischen Fünfmeterraum flog, bevor Ollie Watkins am langen Pfosten abschloss. Bukayo Saka erzielte das 3:0 – und was für ein tolles Tor: Saka stand am rechten Strafraumrand, als er den Ball bekam. Er machte zwei, drei schnelle Schritte und schoss dann mit Gefühl und Präzision ins lange Eck. Trainer Tuchel freute sich an der Seitenlinie.

Tuchel wurde für seine Entscheidung, nicht gegen Bellingham zu spielen, vielfach kritisiert

Für den 52-jährigen Tuchel war es der sechste Sieg im siebten Länderspiel als England-Trainer. Dennoch hatte es zuletzt Kritik an ihm gegeben, die weniger mit seinen Statistiken als vielmehr mit seiner Kadernominierung zu tun hatte. Auch dieses Mal verzichtete er auf Jude Bellingham, der die Länderspiele im September verletzungsbedingt verpasste, nun aber wieder hätte spielen können.

„Er ist ein besonderer Spieler und für besondere Spieler kann es besondere Regeln geben.“sagte Tuchel und meinte damit Bellingham. „Aber dieses Mal wollten wir bei der gleichen Gruppe bleiben, die im September so gut funktioniert hat.“ Das kam nicht überall gut an. Der „Spiegel“ schrieb zum Beispiel: „Wie auch immer er diese Entscheidung gestalten möchte, den besten Spieler zu ignorieren ist einfach die falsche Entscheidung.“

Ohne Bellingham und Kane – dann glänzt Rogers

Gegen die schwachen Waliser kamen die „Three Lions“ ohne Bellinghams Ideen, Pässe und Tore aus. Auch der Ausfall von Stürmer Harry Kane blieb ohne Folgen. Das lag auch daran, dass dieses Mal Spieler aus der zweiten Reihe überzeugten. Der auffälligste Spieler war Rogers, er lieferte Vorlagen und war Torschütze, nur das Aluminium verhinderte später ein zweites Tor (52.).

Gut möglich, dass Rogers auch am kommenden Dienstag (14.10.2025, ab 20:45 Uhr) gegen Lettland in Tuchels Startelf stehen wird. Dann könnte sich England mit einem Sieg vorzeitig für die WM im nächsten Jahr qualifizieren.

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