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Tesla verkauft weniger Autos als im Jahr zuvor – Aktie knickt deutlich ein

Tesla verkauft weniger Autos als im Jahr zuvor – Aktie knickt deutlich ein

Zum ersten Mal seit 2015 verkauft Tesla weniger Autos als im Jahr zuvor. An der Börse bekommen Anleger die schlechten Zahlen zu spüren. Elon Musk setzt nun auf eine gute Gesetzeslage unter Donald Trump.

Tesla hat 2024 den ersten Rückgang der Auslieferungen seiner Elektroautos seit mehr als einem Jahrzehnt erlitten. Der von Tech-Milliardär Elon Musk geführte US-Hersteller lieferte knapp 1,79 Millionen Fahrzeuge an die Kunden aus. Das waren 19.355 weniger als 2023. Musk hatte einen leichten Anstieg in Aussicht gestellt.

Dafür hätte Tesla aber im Schlussquartal noch 515.000 Autos zu den Kunden bringen müssen. Trotz einer Verkaufsoffensive wurden es am Ende nur 495.570 Fahrzeuge – immerhin ein Rekordwert. Die Zahl verfehlte auch durchschnittliche Schätzungen von Analysten.

Musk hofft auf gute Gesetzeslage unter Trump

Die Tesla-Aktie fiel im frühen US-Handel zeitweise um rund fünf Prozent. Das Papier ist seit der US-Präsidentenwahl im November auf einem Höhenflug. Auslöser ist die Nähe von Musk zum künftigen US-Präsidenten Donald Trump.

„Das Problem ist, dass die Nachfrage nach Elektrofahrzeugen hinterherhinkt. Unserer Meinung nach ist die Aktie massiv überbewertet, aber die Leute wollen sie besitzen, weil Trump und Musk Kumpel sind“, sagte Jay Hatfield, Konzernchef des Finanzdienstleisters Infrastructure Capital Advisors. „Aber hin und wieder kommt die Realität ans Licht, wenn man die Zahlen vorlegen muss, und das kann das Kurswachstum ein wenig ins Wanken bringen.“

Musk selbst sprach davon, dass er Tesla „zwischen zwei Wachstumswellen“ sehe. Er setzt dafür vor allem auf Technologie zum autonomen Fahren und stellte im Oktober den Prototypen eines Robotaxis ohne Lenkrad und Pedale vor. Mit der Nähe zu Trump könnte Musk Druck für günstigere Regulierungsbedingungen für selbstfahrende Autos aufbauen. Kritiker von Tesla verweisen unterdessen auf eine alternde Modellpalette des Branchen-Vorreiters, bei dem zuletzt mit dem Elektro-Pickup Cybertruck nur ein Nischen-Modell hinzukam.

Chinesischer Autobauer BYD größter Rivale

Der chinesische Konkurrent BYD, der sich mittlerweile ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit Tesla liefert, steigerte im vergangenen Jahr dagegen die Verkäufe reiner E-Autos um 41 Prozent auf 1,76 Millionen Fahrzeuge.

Das rasante Wachstum bei BYD steht damit im krassen Kontrast zu der Schwäche der anderen Autobauer, vornehmlich aus Europa. Während etwa Volkswagen, Nissan und Stellantis mit sinkenden Absatzzahlen in China kämpfen, könnte der Lokalmatador BYD bald die meistverkaufte Elektroautomarke der Welt werden.

dpa/shem

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