Eine schwächere Nachfrage nach E-Autos und die alternde Flotte machen Tesla zu schaffen. Das Unternehmen von Elon Musk musste 2024 einen Absatzrückgang hinnehmen und ist nur noch knapp die größte Elektroautomarke der Welt.
Tesla hat 2024 den ersten Rückgang seit Jahren beim Verkauf seiner Elektroautos erlitten. Der von Tech-Milliardär Elon Musk geführte US-Hersteller lieferte knapp 1,79 Millionen Fahrzeuge an die Kunden aus. Das waren 19.355 weniger als 2023. Musk hatte einen leichten Anstieg in Aussicht gestellt.
Dafür hätte Tesla aber im Schlussquartal noch 515.000 Autos an die Kunden bringen müssen. Trotz einer Verkaufsoffensive wurden es am Ende nur 495.570 Fahrzeuge – immerhin ein Rekordwert. Der Konzern hatte Käufern eine Null-Prozent-Finanzierung, kostenloses Aufladen und günstige Leasingverträge in Aussicht gestellt.
Schwache Nachfrage in Europa
Besonders unter Druck ist Tesla in Europa, wo die Nachfrage nach Elektroautos geschrumpft ist. Das Angebot von Tesla gilt zudem als vergleichsweise alt. Für das laufende Jahr hat das Unternehmen immerhin eine Überarbeitung seines Bestsellers Model Y angekündigt.
Die Tesla-Aktie fiel im frühen US-Handel zeitweise um rund fünf Prozent. Das Papier ist seit der US-Präsidentenwahl im November im Höhenflug. Auslöser ist die Nähe von Musk zum künftigen US-Präsidenten Donald Trump. Dadurch könnte Musk Druck für günstigere Regulierungsbedingungen für selbstfahrende Autos aufbauen.
Musk selbst sprach davon, dass er Tesla „zwischen zwei Wachstumswellen“ sehe. Er setzt dafür vor allem auf Technologie zum autonomen Fahren und stellte im Oktober den Prototypen eines Robotaxis ohne Lenkrad und Pedale vor. Allerdings dürfte es nach Einschätzung von Analysten noch Jahre dauern, bis die Technik soweit ausgereift ist, dass die Fahrzeuge in den Verkauf kommen.
Konkurrenz aus China
Der chinesische Konkurrent BYD, der sich mittlerweile ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit Tesla liefert, steigerte im vergangenen Jahr dagegen die Verkäufe reiner E-Autos um 41 Prozent auf 1,76 Millionen Fahrzeuge.
Das rasante Wachstum bei BYD steht damit im starken Kontrast zu der Schwäche der anderen Autobauer, vornehmlich aus Europa. Während etwa Volkswagen, Nissan und Stellantis mit sinkenden Absatzzahlen in China kämpfen, könnte der Lokalmatador BYD bald die meistverkaufte Elektroautomarke der Welt werden.