Terrorakt
Fico-Angreifer zu 21 Jahren Gefängnis verurteilt
21. Oktober 2025, 11:54 Uhr
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Am 15. Mai 2024 erschießt ein Mann den slowakischen Ministerpräsidenten Fico. Das Gericht entscheidet sich gegen eine lebenslange Haftstrafe. Der 72-Jährige ist mit dem Urteil noch immer nicht einverstanden.
Nach dem Attentat auf den slowakischen Ministerpräsidenten Robert Fico vor knapp anderthalb Jahren verurteilte ein Gericht den Attentäter Juraj Cintula wegen Terrorismus zu 21 Jahren Gefängnis. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Cintula, heute 72, sagte Reportern nach Ende des Prozesses, dass er Berufung einlegen wolle. Das Urteil war „nicht fair“.
Es war von Anfang an klar, wer der Täter des Anschlags war, denn der damals 71-jährige Rentner wurde am 15. Mai 2024 unmittelbar nach der Tat festgenommen. In dem Gerichtsverfahren, das seit Juli vor einem Sondergericht in Banska Bystrica in der Mittelslowakei läuft, ging es um die rechtliche Einordnung des Verbrechens.
Die Anklage lautete ursprünglich auf versuchten Mord, wurde aber im Juli 2024 aufgrund des vermuteten politischen Motivs auf Terrorismus hochgestuft. Dies kann eine Freiheitsstrafe von bis zu lebenslanger Dauer zur Folge haben.
Der 72-jährige Angeklagte hasste Fico
Die Verteidigung argumentierte jedoch, dass die Tat nur als Angriff auf einen Amtsträger zu qualifizieren sei. Der Strafrahmen hierfür liegt bei sieben bis zwölf Jahren Gefängnis. Das Gericht nannte das fortgeschrittene Alter und den schlechten Gesundheitszustand des Angeklagten als Gründe dafür, dass es sich nicht für eine lebenslange Haftstrafe entschied.
Vor der Urteilsverkündung ließ sich der Angeklagte mit ernstem Gesicht in den Gerichtssaal führen. Bis auf ein lautes „Hallo!“ Dem Richter sagte er zunächst nichts. Zu Beginn des Prozesses rief er laut: „Lang lebe die Demokratie!“
Kurz nach seiner Festnahme gestand der Täter gegenüber der Polizei, Fico erschossen zu haben. Er bestritt jedoch jede Tötungsabsicht. Er wollte dem linkspopulistischen Politiker so sehr schaden, dass er seine Regierungsarbeit nicht mehr fortsetzen konnte. Als Grund nannte er den Hass auf Fico und seine Regierungspolitik.