Telegram-Chef will Nutzerdaten an Behörden weitergeben: Nach Festnahme in Frankreich | Leben & Wissen

Telegram-Chef will Nutzerdaten an Behörden weitergeben: Nach Festnahme in Frankreich | Leben & Wissen

Telegram-Chef Pavel Durov lenkt ein! Der in Frankreich festgenommene Milliardär will nun IP-Adressen und Telefonnummern von Nutzern seiner verschlüsselten Messenger-App an Behörden weitergeben, wenn diese eindeutig kriminell handeln.

Durov, ein französisch-russischer Staatsbürger, wurde letzten Monat in Frankreich verhaftet. Ihm werden mehrere Anklagen vorgeworfen, unter anderem die Verbreitung von Kinderpornografie über seine beliebte Messaging-App. Am Montag gab er bekannt, dass Telegram seine Nutzungsbedingungen geändert habe, um Kriminelle abzuschrecken.

Bisher hat Telegram Anfragen von Regierungen nach Nutzerdaten oft ignoriert. Die App, die weltweit Hunderte Millionen Nutzer hat, ist für ihren Datenschutz und ihre Weigerung, mit Regierungsbehörden zusammenzuarbeiten, bekannt. Sie bietet Ende-zu-Ende-verschlüsselte Chats, die nur Absender und Empfänger lesen können.

Kritiker behaupten jedoch, dass Telegram das bevorzugte Kommunikationsmittel krimineller Organisationen sei, die in Geldwäsche, Menschenhandel und die Verbreitung von Kinderpornografie verwickelt seien.

Im Vergleich zu anderen Messaging-Plattformen sammelt Telegram sehr wenige Daten. In der Vergangenheit hat das Unternehmen erklärt, es würde Daten nur dann an Regierungen weitergeben, wenn die Anfrage durch einen Gerichtsbeschluss gestützt wird, der in der jeweiligen Gerichtsbarkeit rechtsverbindlich ist.

Anfang des Monats kündigte Durov an, seine Bemühungen zur Bekämpfung krimineller Aktivitäten auf seiner Messaging-App zu verstärken, nachdem die französischen Behörden vorläufige Anklage gegen ihn erhoben hatten.

Zu den französischen Vorwürfen gegen Durov gehört, dass er Telegram zum Austausch von Kinderpornografie und Drogenhandel verwendet und sich geweigert hat, den Ermittlern Informationen oder Dokumente weiterzugeben, obwohl dies gesetzlich vorgeschrieben ist.

Durov, der seit langem erklärt, er habe „nichts zu verbergen“, darf Frankreich nicht verlassen, solange die Ermittlungen andauern.

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