Am Samstagnachmittag versammelten sich mehrere tausend Demonstranten auf dem Berner Bahnhofplatz zu einer nicht genehmigten pro-palästinensischen Kundgebung. Die Demonstration begann gegen 15 Uhr und führte schnell zu erheblichen Störungen des Stadtverkehrs. Laut Berner Zeitung Um 15.30 Uhr war der Platz bereits voll. Palästinafahnen dominierten das Bild, aber auch Fahnen kommunistischer Bewegungen, linker Gruppen und des Klimastreiks wurden geschwenkt.
Die Stadt Bern hatte im Vorfeld ausdrücklich vor einer Teilnahme gewarnt. Laut einer Medienmitteilung der Stadt Bern forderte Sicherheitsdirektor Alec von Graffenried die Organisatoren auf, ein Bewilligungsgesuch einzureichen – dazu kam es jedoch nicht. Die Polizei war mit einem Großaufgebot im Einsatz, unter anderem mit Wasserwerfern und Sperrzonen rund um den Bundesplatz. Mehrere Straßenbahn- und Buslinien mussten umgeleitet oder unterbrochen werden.
Der Aufruf zur Demonstration wurde von Gruppen der Palästina-Solidaritätsbewegung und dem Netzwerk „Klimaschlag Schweiz“ durchgeführt. Dieser hatte im Vorfeld erklärt: „Wir werden nicht schweigen. Wir werden nicht höflich sein. Wir werden nicht friedlich sein.“
Im Gegensatz zu früheren Gaza-Kundgebungen zeigten sich etablierte politische Akteure vorsichtig. SP, Grüne und Amnesty International distanzierten sich deutlich. „Der Aufruf und die Forderungen unterscheiden sich in Form und Inhalt von unseren“, erklärte Amnesty-Sprecher Michael Ineichen.