„Tatsache: Es ist kaum erträglich“
BVB-Trainer Sahin schlägt Alarm und kritisiert die FIFA
10. Dezember 2024, 17:10 Uhr
Das Verletzungspech erfasst nun auch Borussia Dortmund. Laut Trainer Nuri Şahin ist dies kein Zufall, sondern das Ergebnis des immer enger werdenden Spielkalenders. Er selbst fühlt mit seinen Nationalspielern.
Pep Guardiola, Jürgen Klopp – und jetzt Nuri Şahin: Der Trainer von Borussia Dortmund hat die übermäßige Belastung insbesondere der Stars im Fußball deutlich angeprangert. „Fakt ist: Das ist gerade für die Nationalspieler kaum erträglich“, sagte Sahin vor dem Champions-League-Spiel gegen den FC Barcelona am Mittwoch (21 Uhr/DAZN und im Liveticker auf ntv.de).
Sahin berichtete, dass er den Rest der Saison, einschließlich der Klub-Weltmeisterschaft, geplant habe. „Ich weiß nicht, wann zum Beispiel Gregor Kobel in den Urlaub fahren soll. Die Jungs kommen aus der Nationalmannschaft und müssen sofort liefern.“ Seine Spieler kommen ins Trainingszentrum, „und ich fülle sie sofort mit Informationen über den nächsten Gegner.“
Das „ständige Reisen von A nach B, von B nach C“ sei ebenso eine zusätzliche Belastung wie die Entwicklung des Fußballs selbst. „Das Spiel hat sich komplett verändert, man muss in jedem Spiel an seine Grenzen gehen“, sagte er. „Die Belastung der Nationalspieler ist viel zu hoch. Das sieht man bei allen Topteams. Bayern, Barcelona, Real Madrid, da kann man völlig durchkommen.“
Allerdings macht sich Sahin keine Illusionen. „Es war nicht Pep, nicht Klopp, die das nach dem, was sie auf den Pressekonferenzen gesagt haben, ändern konnten“, betonte er. „Es ist sehr wahrscheinlich, dass die FIFA nicht sagen wird: Wenn Nuri Şahin etwas sagt, werden wir es ändern.“
Der Weltverband weitet die Klub-Weltmeisterschaft 2025 erstmals auf ein vierwöchiges Turnier aus; Zwei der 32 Teilnehmer sind der BVB und der FC Bayern. Allerdings begrüßt der Dortmunder Klubboss Hans-Joachim Watzke das neue Format ausdrücklich – auch wegen der Aussicht auf Prestige und riesige Einnahmen.