„Mike & Nisha“, wie die „Romeo und Julia“-Variante von Danquart und Drehbuchautorin Annette Lober betitelt ist, kommt nie richtig in Fahrt. Das hat auch damit zu tun, dass der Film überhaupt nicht als Krimi funktioniert. Wie die beiden verliebten Kinder ihre Eltern zerfleischen und die Leichen unbehelligt ablegen, während Nachbarn Böses ahnen und die Polizei vorbeikommt, ist ungewollt komisch. Dass Kommissarin Odenthal (Ulrike Folkerts) und ihre Kollegen mit Shakespeare-Erinnerungen um sich werfen, macht die Geschichte nicht glaubwürdiger.
Wie ein Relikt aus den Achtzigern
Die postmoderne Lust am Zitieren wirkt wie ein Relikt aus den 1980er Jahren, als Filmemacher wie Abel Ferrara und Luc Besson poppige, mit Referenzen gefüllte Thriller als Angriff auf das klassische Autorenkino inszenierten. Diese Art des geschliffenen, aber psychologisch entkernten Geschichtenerzählens wirkt heute mindestens so altmodisch wie der Schlamassel der 1980er Jahre, den Danquart für sein Ludwigshafener Familiendrama darstellte.
