Nachrichtenportal Deutschland

Suche nach Atommüll-Endlager fortsetzen – auch in Hessen | hessenschau.de

Bei der Suche nach einem Endlager für Atommüll hat die zuständige Bundesbehörde die geeigneten Gebiete auf 25 Prozent des Bundeslandes eingegrenzt. In Hessen wird nur ein kleiner Bereich weiter untersucht.

Atommüllcontainer im Zwischenlager Ahaus in Nordrhein-Westfalen.
Bild © picture-alliance/dpa (Archiv)


Nur auf einem Viertel der Fläche der Bundesrepublik hält die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) die geologischen Voraussetzungen für die Untertagelagerung von Atommüll aus heutiger Sicht für geeignet – oder sie hat noch keine Bewertung vorgenommen, wie das bundeseigene Unternehmen am Montag in einer Stellungnahme erklärte Zwischenbericht angekündigt.

Insbesondere im Norden Deutschlands kommen derzeit noch große Teile für ein zukünftiges Endlager infrage – es gibt aber auch mögliche Standorte im Süden.

Audiobeitrag

Audio

00:33 Min ||Anna Vogel (hr INFO)

Bild © picture-alliance/dpa (Archiv)|
zur Audio-Einzelseite
Ende des Audiobeitrags

Der Vordere Odenwald wird weiter untersucht

In Hessen wird ein Gebiet im Vorderen Odenwald interaktiv weiter untersucht Karte die BGE ist zu sehen. Im Kreis Bergstraße sind dies Gebiete der Gemeinden Fürth, Rimbach, Mörlenbach, Birkenau, Gorxheimertal und der Kreisstadt Heppenheim.

Laut BGE hat dieser Bereich, wie auch andere in Deutschland, bereits zwei Stufen vorläufiger Sicherheitsuntersuchungen durchlaufen. Daten zum Granitgestein im Odenwald sollten weiter analysiert und ausgewertet werden.

Landrat sieht kein Endlager im Kreis Bergstraße

Der Landrat des Kreises Bergstraße, Christian Engelhardt (CDU), hält ein Atommüllendlager im Odenwald für unwahrscheinlich. In einem Interview mit dem HR verwies er auf das ehemalige Kernkraftwerk Biblis. Derzeit wird es als eines von bundesweit 16 oberirdischen Zwischenlagern für Atommüll genutzt. Derzeit sind in Biblis 108 Castor-Container gelagert.

„Ich glaube, dass wir bereits einen großen Beitrag zur Energieversorgung geleistet haben“, sagte Engelhardt. Bis ein Endlagerstandort gefunden ist, muss man mit dem Zwischenlager leben. „Am Ende werden wir aber kein Endlager sein, gehe ich davon aus.“

Die BGE will außerdem die osthessischen Salzreviere an der Werra und bei Neuhof (Fulda) bewerten.

Weitere Informationen

Interaktive Karte

Die BGE zeigt interaktiv den aktuellen Stand der Suche nach möglichen Regionen für ein Atommüllendlager Karte.

Ende der weiteren Informationen

Vorschläge für mögliche Standorte kommen erst im Jahr 2027

Im Jahr 2020 stufte die BGE zunächst etwas mehr als die Hälfte der Bundesrepublik als potenziell geeignet ein. Letztes Jahr… Bereich verengt. Mitte 2026 will die BGE weitere Zwischenergebnisse vorlegen und Ende 2027 Standortregionen für die obertägige Erkundung vorschlagen.

Anschließend wird das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung unter Einbindung von Wissenschaft und Öffentlichkeit diesen Vorschlag prüfen. Die Entscheidung über die betreffenden Regionen trifft letztlich der Bundestag.

Abfälle aus mehr als 60 Jahren Atomkraft

Spätestens im Jahr 2050 soll ein Endlager für rund 27.000 Kubikmeter hochradioaktiven Atommüll gefunden werden, der in mehr als 60 Jahren Kernkraft entstanden ist. Der Standort soll Sicherheit für eine Million Jahre bieten.

Die letzten deutschen Kernkraftwerke gingen im April 2023 vom Netz.

zum WhatsApp-Kanal

Übertragen:
Ihre INFO,

Quelle: hessenschau.de, Anna Vogel, dpa, epd

Die mobile Version verlassen