Neuer Zwischenbericht
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Suche nach Atommüll-Endlager: Brandenburg weitgehend ausgeschlossen
27.000 Kubikmeter hochradioaktiver Abfall müssen irgendwo in Deutschland gelagert werden. Seit Jahren wird ein Standort dafür gesucht. Ein großer Teil der in Brandenburg fraglichen Fläche ist nun vom Tisch.
- Der Großteil der betrachteten brandenburgischen Gebiete wurde als schlecht oder ungeeignet eingestuft
- Gebiete um Jüterbog, Elsterwerda und Oranienburg sowie Teile Nordbrandenburgs werden noch untersucht
- Der Stand der Untersuchungen soll jährlich aktualisiert werden
- Das Endlager für hochradioaktiven Atommüll soll etwa im Jahr 2050 in Betrieb gehen
Die potenziellen Flächen für ein Atommüllendlager wurden weiter eingegrenzt: Bei der Suche nach einem Standort für deutschen Atommüll wird nur ein Viertel der Fläche Deutschlands berücksichtigt. Das gab die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) am Montag bekannt. Bisher war noch die Hälfte der Landesfläche bespielt.
Ein Endlager wird in der Region daher deutlich unwahrscheinlicher: Ein Großteil der bislang in Betracht gezogenen brandenburgischen Flächen wurde inzwischen als weniger geeignet oder ungeeignet eingestuft. Betroffen sind Regionen südlich von Potsdam, südlich von Cottbus sowie um Neuruppin, Wittenberge, Wittstock/Dosse und Rathenow. Auch der Norden der Uckermark wurde im neuen Interimsstatus als möglicher Standort ausgeschlossen.
In der Region gibt es nur noch wenige Möglichkeiten
Teile des Südens Brandenburgs waren bereits in den vergangenen Jahren untersucht und als ungeeignet eingestuft worden. Der Rest des Bundeslandes wurde bereits 2020 ausgenommen. Gebiete um Jüterbog, Elsterwerda, Oranienburg und andere Teile Nordbrandenburgs werden in weiteren Schritten untersucht.
In Berlin wurden große Gebiete am südlichen Stadtrand ausgenommen. Nur ein Teil des Berliner Nordwestens wird getestet.
Erstmals wurden in Deutschland Bereiche identifiziert, die eine Reihe von Sicherheitsfunktionen erfüllen und als erfolgversprechend gelten. Sie werden in weiteren Prüfschritten überprüft. Keiner davon befindet sich in Berlin oder Brandenburg.

Die BGE will im Jahr 2027 mögliche Standortregionen vorschlagen
Die BGE führt Sicherheitsuntersuchungen durch, um zu ermitteln, in welchen Gebieten in Deutschland günstige geologische Bedingungen für die Untertagelagerung hochradioaktiver Abfälle zu erwarten sind. „Wir schauen nur unter die Erde“, sagte eine Sprecherin am Montag. Je langweiliger und ruhiger der Untergrund sei, desto besser, so die Sprecherin weiter.
Der Stand der Ermittlungen soll nun jährlich aktualisiert und auf der Website der BGE (bge.de) öffentlich zugänglich gemacht werden. Mithilfe einer Postleitzahlensuche können Sie prüfen, welche Regionen als potenzielle Endlager geeignet sind oder derzeit untersucht werden.
Ende 2027 will sie Standortregionen für die obertägige Erkundung vorschlagen. Der Vorschlag wird vom Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) geprüft. Die endgültige Entscheidung über die zu erschließenden Standortregionen liegt jedoch beim Gesetzgeber.
27.000 Kubikmeter Atommüll
Um das Jahr 2050 soll ein Endlager für rund 27.000 Kubikmeter hochradioaktiven Atommüll, der in mehr als 60 Jahren Kernenergie anfällt, in Betrieb gehen. Der Standort soll Sicherheit für eine Million Jahre bieten.
Der deutsche Atommüll wird derzeit in 16 oberirdischen Zwischenlagern in verschiedenen Bundesländern gelagert. Die letzten deutschen Atomkraftwerke wurden im April 2023 abgeschaltet.
